Vorige Andacht -- Nächste Andacht
56. Isaak betete im Südland Kanaans, unweit des Brunnens wo der Engel des HERRN Hagar, Ismaels Mutter, geholfen hatte (1. Mose 24,62-63)
1. MOSE 24,62-63
62 Isaak aber kam vom Brunnen des Lebendigen und Sehenden (denn er wohnte im Lande gegen Mittag) 63 und war ausgegangen, zu beten auf dem Felde um den Abend, und hob seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen.
PSALM 104,34
Meine Rede müsse ihm wohl gefallen. Ich freue mich des HERRN.
PSALM 139,17-18
17 Aber wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe! 18 Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes. Wenn ich aufwache, bin ich noch bei dir.
Von dem Leben des Erzvaters Isaak hören wir am wenigsten. Er war nicht nur ein Mann des Friedens, sondern auch ein Mann des Gebets. Wir lesen hier: Isaak ging gegen Abend ins Freie hinaus, um zu sinnen und zu beten. Wir dürfen dies wohl nicht für eine Ausnahme halten, sondern als seine Gewohnheit ansehen! Nachdem er in der Hitze des Tages seine Aufgaben erfüllt hatte, benützte er nun die Stille und Kühle des Abends, um draußen zu beten und über Gottes Wort nachzudenken. Die Sendung Eliesers und die Frage, ob Gott ihm . Gelingen geschenkt habe, mochte ihn stark beschäftigen. Ja, Isaak führte ein Leben mit dem Herrn, er nahm die Ereignisse ernst und verwandelte seine Sorgen in Gebet, indem er sie vor Gottes Thron brachte. War die Tagesarbeit getan, so entwich er der Unruhe der Menschen. Er suchte die Stille vor Gott. Das ist vorbildlich für uns. (Lies Ps. 143,5-8.)
Einer Aufforderung, das Angesicht Gottes zu suchen, unsere Seele zum Herrn zu erheben, und uns im verborgenen Umgang mit Ihm zu üben, wollen wir gern folgen! Es ist gewiß sehr erhebend, wenn wir mit den Kindern Gottes zusammenkommen dürfen zum gemeinsamen Gebet und zum Unterricht im Worte Gottes. Doch ebenso kostbar ist das Gebet in der Stille, wenn wir in der Zurückgezogenheit unser Herz zum Herrn erheben, Ihn anbeten und alle unsere Anliegen persönlich vor Ihn bringen dürfen. Wird uns also zugerufen: „Betet ohne Unterlaß!“, so ist damit nicht nur das innige Flehen zum Herrn und die Stunde unserer Stille vor Seinem Angesicht gemeint, sondern überhaupt die fortwährende Neigung des Herzens zu Gott und der Aufblick zu Ihm! [Lies 1. Thess. 5,16.17]; vgl. Röm. 12,11.12; [Luk. 18,1-8]
(Samstag, 26. Januar 1952)