Donnerstag, den 8. Juli 1915
3. Mose 2,8-11
Das ganze Leben Jesu war – allerdings wieder in anderem Sinne als Sein Tod – ein Opfer: es war ein Weg zum Altar („er soll es zum Altar tragen“). Und wie jenes Gedächtnisteil des Speisopfers auf dem Altar „geräuchert“ wurde, so schloß das unendlich kostbare, gottgeweihte Leben des Sohnes Gottes hienieden mit Seiner freiwilligen Aufopferung am Kreuz! Von Sauerteig durfte keine Spur in irgendeinem Speisopfer sein. Der Sauerteig ist in der Schrift immer ein Bild des Verderblichen, der Sünde, des Bösen – sei es auf praktischem, sei es auf religiösem Gebiet (siehe Matth. 16,6.12; 2. Kor. 5,6-8; Gal. 5,9).*) Da wir nun in dem Speisopfer ein Vorbild von Jesus, unserem hochgelobten Heilande, erblicken, so begreifen wir gut, daß der Sauerteig in demselben aufs strengste verboten war; denn in Ihm, dem Heiligen und Gerechten, war keine Spur von Sünde. Doch auch Honig durfte nicht auf den Altar kommen; er stellt das Anziehende und Liebliche in der menschlichen Natur dar; dieses mag die Menschen erfreuen (Spr. 25,16; 1. Sam. 14,27), aber vor Gott kann es nicht bestehen und gelten seit Adams Fall!