BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 018 (Mose zweifelt erneut, aber Gott rüstet ihn mit Beglaubigungswundern aus)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
A. Die NOT Israels in Ägypten (2. Mose 1-6)

11. Mose zweifelt erneut, aber Gott rüstet ihn mit Beglaubigungswundern aus (2. Mose 4,1-9)


2. MOSE 4,6-9

6 Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in deinen Busen. Und er steckte seine Hand in seinen Busen und zog sie wieder heraus; siehe, da war aussätzig wie Schnee. 7 Und er sprach: Tue sie wieder in deinen Busen. Und er tat sie wieder in seinen Busen und zog sie heraus; siehe, da ward sie wieder wie sein anderes Fleisch. 8 Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei dem einen Zeichen, so werden sie doch glauben deine Stimme bei dem andern Zeichen. 9 Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht glauben werden noch deine Stimme hören, so nimm Wasser aus dem Strom und gieß es auf das trockene Land, so wird das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trockenen Lande.

Ein zweites Zeichen wird Mose verliehen. Er steckt seine Hand in den Busen, und sie ist aussätzig wie Schnee. Er tut es ein zweites Mal, und sie ist von neuem völlig heil und rein. Der Aussatz ist ein der Schrift ein wohlbekanntes Bild von der Sünde in ihrer schrecklichen Wirkung. Niemand kann sie heilen als nur Gott: „Ihr wisset, das Christus geoffenbart worden ist, auf das Er unsere Sünde wegnehme!“ – Gerade da, wo die Sünde ausnehmend groß geworden ist, erweist sich die göttliche Gnade noch unendlich größer. (Lies Joh. 8,34-36; Röm. 5,20.)

Johannes 8,34-36 -- 34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. 35 Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich. 36 So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei. / Römer 5,20 -- 20 Das Gesetz aber ist neben eingekommen, auf daß die Sünde mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger geworden,

Sollte Mose das Volk Israel leiten und regieren, so mußte er sich ganz klar sein über die Schrecklichkeit der Sünde vor Gott, aber auch über die von Sünde völlig reinigende und befreiende Macht der Gnade! – Viele Kinder Gottes haben noch keinen Begriff davon, welch furchtbare Macht und Schuld die Sünde ist – welch entsetzliche Not die Sünde bereitet. Ihr Herz und Gewissen ist darüber noch nie tief angefaßt worden vom Geiste Gottes. Deshalb wissen sie auch die Erlösung von Sünde und den hohen Preis, welchen Christus für sie bezahlt hat, nicht zu würdigen! – Sie können unmöglich Gott verherrlichen in ihrem praktischen Leben, werden auch nicht umgestaltet in das Bild Christi und ahnen kaum etwas von der hohen Aufgabe, die sie eigentlich in dieser Welt für Gott erfüllen sollten. Es fehlt ihnen das rettende Erbarmen für ihre Mitmenschen und die heilige Weihe für ihren Gott! – Wer dem Herrn dienen und Frucht bringen – ein Retter und Vorbild für andere sein will, muß tief innerlich betroffen und erschüttert sein über die Sünde und ihre Schrecklichkeit – über das Elend und die Schuld, welche die Sünde über die Menschen gebracht hat! Vor allem muß sein eigenes Herz und Leben tief von Sünde gereinigt und sein Wandel von der Furcht Gottes durchdrungen sein. – Durch diese zwei ihm verliehenen Zeichen wurde Mose das Vertrauen gestärkt. Sollten je seine Brüder das erste Zeichen nicht gelten lassen, so würden sie doch durch das zweite überzeugt werden und ihn als den von Gott gesandten Retter annehmen. Diese beiden Zeichen offenbarten ja die siegende Macht Gottes über Satan und Sünde! Glaubten die Israeliten diesen beiden Zeichen nicht, dann war ihnen allerdings nicht zu helfen. Es blieb ihnen dann nur Tod und Gericht übrig, gleichwie Tod und Gericht über Ägypten kommen mußten! – Hierauf wies das dritte Zeichen klar hin: Mose sollte vom Wasser des Nilstromes nehmen und es auf das trockene Land gießen, so würde es zu Blut werden. – Die Wasser des Nils sind ein Bild größter Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Der Nil überschwemmt zur bestimmten Jahreszeit große Strecken Landes und macht sie außerordentlich fruchtbar! Der vorher ausgestreute Same quillt durch das Nilwasser auf und bringt eine wunderbar reiche Ernte hervor, so daß die große Fruchtbarkeit Ägyptens sprichwörtlich geworden ist. So ist das Wort Gottes, lebendig gemacht durch die Kraft des Geistes Gottes, dem, der es sich glaubend zunutze macht, ein Strom von Leben, Kraft und Heil. Doch wie das Wasser durch Moses Machtwort zu Blut wurde auf dem trockenen Lande, so gereichen die Gnadenkräfte des Evangeliums zu Fluch und Tod und Verdammnis denen, welche sich nicht rechtzeitig, aufrichtig und gründlich durch dieselben erneuern lassen. Darum ruft uns die Schrift zu: „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!“ – Wenn das Evangelium vielen ein Geruch des Lebens zum Leben ist, so ist es für die anderen ein Geruch des Todes zum Tode. So trägt also jeder Mensch die Verantwortung für seine Seele – die Verantwortung für das, was er vom Evangelium weiß und hört, selbst. Darum ruft uns der Herr Jesus zu: „Sehet zu, wie ihr höret!“ (2. Kor. 1,12-17; [Matth. 13,1-23].)

2. Korinther 1,12-17 -- 12 Denn unser Ruhm ist dieser: das Zeugnis unsers Gewissens, daß wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes auf der Welt gewandelt haben, allermeist aber bei euch. 13 Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr leset und auch befindet. Ich hoffe aber, ihr werdet uns auch bis ans Ende also befinden, gleichwie ihr uns zum Teil befunden habt. 14 Denn wir sind euer Ruhm, gleichwie auch ihr unser Ruhm seid auf des HERRN Jesu Tag. 15 Und auf solch Vertrauen gedachte ich jenes Mal zu euch zu kommen, auf daß ihr abermals eine Wohltat empfinget, 16 und ich durch euch nach Mazedonien reiste und wiederum aus Mazedonien zu euch käme und von euch geleitet würde nach Judäa. 17 Bin ich aber leichtfertig gewesen, da ich solches dachte? Oder sind meine Anschläge fleischlich? Nicht also; sondern bei mir ist Ja Ja, und Nein ist Nein. / Matthäus 13,1-23 -- 1 An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an das Meer. 2 Und es versammelte sich viel Volks zu ihm, also daß er in das Schiff trat und saß, und alles Volk stand am Ufer. 3 Und er redete zu ihnen mancherlei durch Gleichnisse und sprach: Siehe, es ging ein Säemann aus, zu säen. 4 Und indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen's auf. 5 Etliches fiel in das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. 6 Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre. 7 Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten's. 8 Etliches fiel auf gutes Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat zu hören, der höre! 10 Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse? 11 Er antwortete und sprach: Euch ist es gegeben, daß ihr das Geheimnis des Himmelreichs verstehet; diesen aber ist es nicht gegeben. 12 Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen was er hat. 13 Darum rede ich zu ihnen durch Gleichnisse. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht; denn sie verstehen es nicht. 14 Und über ihnen wird die Weissagung Jesaja's erfüllt, die da sagt: "Mit den Ohren werdet ihr hören, und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen, und werdet es nicht verstehen. 15 Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht dermaleinst mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, daß ich ihnen hülfe." 16 Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. 17 Wahrlich ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr sehet, und haben's nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben's nicht gehört. 18 So hört nun ihr dieses Gleichnis von dem Säemann: 19 Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Arge und reißt hinweg, was da gesät ist in sein Herz; und das ist der, bei welchem an dem Wege gesät ist. 20 Das aber auf das Steinige gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört und es alsbald aufnimmt mit Freuden; 21 aber er hat nicht Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch; wenn sich Trübsal und Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so ärgert er sich alsbald. 22 Das aber unter die Dornen gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört, und die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und er bringt nicht Frucht. 23 Das aber in das gute Land gesät ist, das ist, wenn jemand das Wort hört und versteht es und dann auch Frucht bringt; und etlicher trägt hundertfältig, etlicher aber sechzigfältig, etlicher dreißigfältig.

(Freitag, 19. Januar 1934)

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