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47. Jakobs Weissagungen über seine zwölf Söhne (1. Mose 49,1-27)
j) Weissagung über JOSEF, Jakobs Sohn von Rahel (1. Mose 49,22-26)
1. MOSE 49,22-26
22 Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, daß die Zweige emporsteigen über die Mauer. 23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und wider ihn kriegen und ihn verfolgen, 24 so bleibt doch sein Bogen fest und die Arme seiner Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn, den Hirten und Stein Israels. 25 Von deines Vaters Gott ist dir geholfen, und von dem Allmächtigen bist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Tiefe, die unten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. 26 Die Segen deines Vaters gehen stärker denn die Segen meiner Voreltern, nach Wunsch der Hohen in der Welt, und sollen kommen auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern.
Psalm 1,1-6
1 Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, da die Spötter sitzen, 2 sondern hat Lust zum Gesetz des HERRN und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht! 3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl. 4 Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. 5 Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. 6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht.
Von Naphtali wendet sich der sterbende Vater zu Joseph. Beim Anblick dieses Sohnes geht ihm das Herz auf, sein Mund fließt über von dankbarer Liebe, und er erbittet ihm vom Herrn den größten Segen. Er vergleicht Joseph hier mit einem Fruchtbaum, der an einem günstigen Platz steht. Sicher sind die Augen des Greises oft durch den Anblick eines schönen Baumes, der sich ihm inmitten der Sandwüste bot, erquickt worden, und jedesmal, wenn er seinen Sohn Joseph sah, war dies auch der Fall. Seine Segensworte über ihn haben aber auch für uns eine tiefe Bedeutung, die wir noch klarer ins Auge fassen wollen. Joseph glich einem Fruchtbaum, der seine Wurzeln ausstreckte an einer stets sprudelnden Quelle, d. h. er senkte die Wurzeln seines Wesens tief in den Grund hinein und lebte aus der Verbindung mit Gott. [Vgl. 1. Mose 39,1-5.21.23; 41,51.52; Ps. 84,5. (Luther 84,6).]
Der Sohn Gottes will auch an dir und mir solch fruchtbringende Menschen haben, Menschen, deren inneres Leben stets durch den frischen Quell der göttlichen Gemeinschaft erquickt und gefördert wird. Wie können wir diese Gemeinschaft immer neu finden? Einzig und allein durch das Lesen des Wortes Gottes, durch tiefes Nachdenken über dasselbe und durch Gebet. Wenn es so bei uns ist, dann können auch wir Menschen sein, von denen es heißt: „Sie hören nicht auf, Frucht zu bringen für Gott und für die Ewigkeit!“ Der Herr Jesus Selbst sagt: „Wenn ihr in Mir bleibt und Meine Worte in euch bleiben, so bringt ihr viel Frucht!“ Wir wollen es uns immer wieder klarmachen, was es heißt, Frucht für die Ewigkeit, Frucht für Gott bringen! (Lies Ps. 92,12-15 [Luther 92,13-16]; Hes. 17,8; Hos. 13,15.)
(Sonntag, 4. Juli 1954)