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2. Nach Isaaks Gebet für seine unfruchtbare Frau, wurde Rebekka schwanger. Des HERRN Voraussage über ihre Zwillinge (1. Mose 25,21-23)
1. MOSE 25, 22-23
22 Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leibe. Da sprach sie: Da mir's also sollte gehen, warum bin ich schwanger geworden? und sie ging hin, den HERRN zu fragen. 23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Leute werden sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
RÖMER 9,10-13
10 Nicht allein aber ist's mit dem also, sondern auch, da Rebekka von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger ward: 11 ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, auf daß der Vorsatz Gottes bestünde nach der Wahl, 12 nicht aus Verdienst der Werke, sondern aus Gnade des Berufers, ward zu ihr gesagt: "Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren", 13 wie denn geschrieben steht: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt."
Rebekka empfängt von Gott auf ihre Frage eine klare Auskunft über die Zukunft ihrer Kinder: „Zwei Nationen sind in deinem Leibe und zwei Völkerschaften werden sich scheiden aus deinem Inneren; und ein Volk wird stärker sein als das andere: der Ältere wird dem Jüngeren dienen!“ In Römer 9 nimmt Paulus Bezug auf diese Erklärung Gottes. Wir sehen, daß nicht ohne weiteres die leiblichen Nachkommen des Verheißungsträgers auch Erben des göttlichen Lebens sind! Als Jakob und Esau noch nicht geboren waren, also auch noch nichts Böses oder Gutes getan hatten, schon da traf Gott Seine Wahl, wie Er es vorgesehen hatte! Es war eine Gnadenwahl und hing nicht ab von dem Verhalten der Betreffenden, sondern durchaus von dem Willen Gottes, des Berufenden! Daß Gott in Seiner Unumschränktheit das Recht der freien Erwählung hat, das kam bei diesen Zwillingssöhnen voll und ganz zur Geltung: sie werden unter denselben Umständen und zur gleichen Zeit geboren. Nach menschlichem Recht sollte der Erstgeborene Träger der Segnung sein, doch Gottes frei bestimmender Wille setzt den Jüngeren über den Älteren und bestimmt ersteren zum Segensträger und zum Erben der göttlichen Verheißung. (Lies Hiob 36,22-26; [Röm. 11,33-36.])
Gott also verfügt über den Weg beider, wie es Seinen weit vorausschauenden Zukunftsplänen entspricht. Seine Wege sind für uns oft unergründlich, doch unser Glaube ehrt dieselben als göttlich vollkommen: „Preisen will ich den Herrn von ganzem Herzen im Kreise der Aufrichtigen und der Gemeinde. Groß sind die Taten des Herrn; sie werden erforscht von allen, die Lust an ihnen haben! Majestät und Pracht ist Gottes Tun; und Seine Gerechtigkeit besteht ewiglich! [Vgl. Dan. 2,20-22; 1. Chron. 29,11-13.]
(Donnerstag, 10. April 1952)