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17. Abram hört auf seine kinderlose Frau Sarai und schwängert deren Magd Hagar (1. Mose 16,1-6)
1. MOSE 16,4-6
4 Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, daß sie schwanger war, achtete sie ihre Frau gering gegen sich. 5 Da sprach Sarai zu Abram: Du tust unrecht an mir. Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber sieht, daß sie schwanger geworden ist, muß ich gering sein in ihren Augen. Der HERR sei Richter zwischen mir und dir. 6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tue mit ihr, wie dir's gefällt. Da sie nun Sarai wollte demütigen, floh sie von ihr.
1. MOSE 39,7-9
7 Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir! 8 Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt sich keines Dinges an vor mir, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan, 9 und hat nichts so Großes in dem Hause, das er mir verhohlen habe, außer dir, indem du sein Weib bist. Wie sollte ich denn nun ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen?
Saras Vorschlag kam wirklich zur Ausführung. Abraham hätte unbedingt „Nein“ sagen müssen dazu. Je näher wir einander stehen, desto größer ist unsere Verantwortung füreinander vor Gott - desto schuldiger sind wir, einander im Gehorsam, in der Schrifterkenntnis und in der HeiIigung voranzugehen. (Lies 1. Petr. 1,13-16; Phil. 3,16-21.)
Gott schwieg zunächst, doch durch die schlimmen Folgen ihres Fehltritts redete Er bald laut genug zu Abraham und Sara! Selbstverständlich war von diesem Augenblick an Frieden und Eintracht in der Ehe, im Hause Abrahams zerstört. Hagar war eingebildet und stolz geworden. Sie begegnete ihrer Herrin mit Verachtung. - Wir sehen hier, wie schnell man den göttlichen Weg verlassen kann und wohin man dann gerät - wie tief und rasch man sinken kann. - Menschliche Vorschläge und Ausflüchte führen meist ins Unglück und in tiefe Sünde. Alle Kinder Gottes müssen sich hüten, den Eingebungen menschlicher UeberIegungen zu folgen. Selbst die Vorschläge frommer Menschen sind selten aus dem Worte Gottes geschöpft, und höchst selten wird das heilige Wort der Schrift richtig verstanden und befolgt! [Lies Spr. 5,7-14.]
Wer vor bitteren Erfahrungen - vielleicht vor lebenslänglichem Kummer und Verdruß bewahrt bleiben will, der klammere sich ganz eng an den Herrn - der zittere vor jedem eigenen Weg und flehe stets: „Herr, zeige mir Deine Wege und lehre mich Deine Steige!“ Wollen wir wirklich mitbauen am Königreich Gottes, so daß unser Werk am Tage Jesu Christi nicht verbrennt, dann müssen wir tief gegründet sein in der Heiligen Schrift und „willig, jeden Weg zu gehen, den Christus uns weist! Selbst wenn die ganze Welt anderer Meinung wäre und die Anwendung bedenklicher Mittel zu guten Zwecken für erlaubt hielte, können wir es ihr doch nicht nachtun. Es wird uns zugerufen: „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!“ ([Jes. 52,11] Lies Luk. 6,46.)
(Freitag, 13. Oktober 1950)