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16. Der HERR sagt Abram die Zukunft seiner Nachkommen voraus und schließt einen Bund mit ihm (1. Mose 15,7-21)
1. MOSE 15,7-21
7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der dich von Ur in Chaldäa ausgeführt hat, daß ich dir dies Land zu besitzen gebe. 8 Abram aber sprach: Herr, HERR, woran soll ich merken, daß ich's besitzen werde? 9 Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube. 10 Und er brachte ihm solches alles und zerteilte es mitten voneinander und legte einen Teil dem andern gegenüber; aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Und die Raubvögel fielen auf die Aase; aber Abram scheuchte sie davon. 12 Da nun die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn. 13 Da sprach er zu Abram: Das sollst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre. 14 Aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen. Darnach sollen sie ausziehen mit großem Gut. 15 Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem Alter begraben werden. 16 Sie aber sollen nach vier Mannesaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll. 17 Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe, da rauchte ein Ofen, und ein Feuerflamme fuhr zwischen den Stücken hin. 18 An dem Tage machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an bis an das große Wasser Euphrat: 19 die Keniter, die Kenisiter, die Kadmoniter, 20 die Hethiter, die Pheresiter, die Riesen, 21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter, die Jebusiter.
PSALM 31,19 (Luther 20)
20 Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast für die, so dich fürchten, und erzeigest vor den Leuten denen, die auf dich trauen!
Hier vernimmt der Vater der Gläubigen nun eine besonders weit hinaus- schauende Offenbarung. Aus den bisherigen Gnadenführungen soll Abraham Freudigkeit und Sicherheit schöpfen und soll erkennen, daß Gottes Absichten sämtlich darauf hinzielen, ihm und seinen Nachkommen das Land Kanaan mit großen Segnungen zuzusichern! - Wie tief dürfen wir doch hier hineinblicken in die Art und Weise Gottes, Seine Glaubenden zu stärken und zu segnen! Er erinnert sie an die Vergangenheit und an alles, was Er bisher an ihnen getan hat, um sie bis in die fernste Zukunft zu stärken und sie Seiner weiteren Gnade zu versichern. - Achte auch du dankbar auf die Führung deines Gottes, geh wirklich wachend voran, damit du rühmen lernst: „Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich!“ [Ps. 126,3; Lies Jes. 12,1-6]
Abraham möchte nun auch einen Halt für die Gegenwart haben. Er möchte von seinem Gott eine feierliche Zusicherung der gegebenen Verheißung empfangen. Und diese Bitte wird ihm gewährt. Gott schließt hier mit dem Erzvater einen klaren Bund. Er befiehlt ihm, die Vorbereitungen zu einer besonderen Bundesschließung zu treffen. Die Auswahl der Opfertiere entspricht den späteren Opfervorschriften, wie wir sie im 3. Buch Mose finden. Die Opfertiere wurden in diesem Falle zerteilt und die, welche in den Bund traten, schritten nach uraltem Brauch zwischen den Stücken der zerlegten Opfertiere hindurch. (vgl. Jer. 34,18.)
Abraham hatte im Laufe des Tages alles vorbereitet; es sollte ein Abendopfer sein. Doch finstere Mächte wollten dazwischentreten. Aus der Luft kamen große unreine Raubvögel, um die Fleischstücke zu stehlen. Doch Abraham scheuchte sie hinweg, und der Bund kam zustande. - Wie herrlich, daß unser großer Gott auch mit uns Seinen ewigen Bund auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes Jesu Christi geschlossen hat - daß wir das Heil und das ewige Leben, die himmlische Seligkeit besitzen In Ihm! [Lies Jes. 54,10; Ps. 89,33. 34; Mal. 2,5-7.]
(Sonntag, 8. Oktober 1950)