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9. Die Wasser der Sintflut beginnen abzunehmen (1. Mose 8,1-5)
1. MOSE 8,1-5
1 Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das mit ihm in dem Kasten war, und ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser fielen; 2 und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehrt; 3 und das Gewässer verlief sich von der Erde immer mehr und nahm ab nach hundertfünfzig Tagen. 4 Am siebzehnten Tage des siebenten Monats ließ sich der Kasten nieder auf das Gebirge Ararat. 5 Es nahm aber das Gewässer immer mehr ab bis auf den zehnten Monat. Am ersten Tage des zehnten Monats sahen der Berge Spitzen hervor.
1. MOSE 16,7-11.13.14
7 Aber der Engel des HERRN fand sie bei einem Wasserbrunnen in der Wüste, nämlich bei dem Brunnen am Wege gen Sur. 8 Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her, und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Frau Sarai geflohen. 9 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Frau, und demütige dich unter ihre Hand. 10 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deinen Samen also mehren, daß er vor großer Menge nicht soll gezählt werden. 11 Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, des namen sollst du Ismael heißen, darum daß der HERR dein Elend erhört hat. ... 13 Und sie hieß den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du Gott siehst mich. Denn sie sprach: Gewiß habe ich hier gesehen den, der mich hernach angesehen hat. 14 Darum hieß man den Brunnen einen Brunnen des Lebendigen, der mich ansieht; welcher Brunnen ist zwischen Kades und Bared.
JESAJA 44,23
23 Jauchzet ihr Himmel, denn der HERR hat's getan; rufe, du Erde hier unten; ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! denn der HERR hat Jakob erlöst und ist in Israel herrlich.
Nach der langen Glaubensprüfung gedachte Gott an Noah; dieser sah es jetzt, daß die Wasser allmählich sanken: Es war das rettende Einschreiten Gottes! Ein starker Wind kam, der die Wasser hin- und hertrieb und allmählich auftrocknete. Wie einst bei der Wiederherstellung der durch Satans Fall zertrümmerten Erde der Heilige Geist Gottes über den Wassern schwebte, [1. Mose 1,2], so sehen wir auch hier in Noahs Tagen den Wind Gottes über die Wasser der Sintflut wehen und sie allmählich verringern.
Nun fand die Arche auf einmal festen Boden unter sich und ruhte auf dem Gebirge Ararat. Mit welcher Freude werden alle Bewohner der Arche dies gemerkt haben, und man sah die Spitzen der höchsten Berge hervortauchen aus dem Wasser. – Unwillkürlich werden wir erinnert an den Moment, da Christoph Kolumbus, der Entdecker Amerikas, nach langer, gefährlicher und spannungsvoller Seefahrt plötzlich den Ruf vom Mastbaum seines Schiffes ertönen hörte: „Land, Land!“ Eine ähnliche Freude mögen Noah und die Seinen jetzt empfunden haben. Nun konnten sie sehen, daß Gott sie nicht verlassen noch vergessen hatte. Auch durften sie merken: „Unser großer Gott hat sich aufgemacht, uns zu retten!“ [Lies Ps. 68,19.20; luth. 20.21.]
O dieser treue Gott der Seine Zusagen alle sicher erfüllt zur rechten Zeit. Lieber, schwergeprüfter Mitchrist, wie Gott Noah einst gedachte, wird Er auch deiner zur rechten Zeit gedenken und mit Seiner mächtigen Hilfe einschreiten zu deinen Gunsten. Wenn die Not aufs Höchste gestiegen ist, Wird Er, der Heilige und Barmherzige, dir am nächsten sein und dir Seine Gnadenmacht erzeigen! Zion mag sprechen: „Der Herr hat mich verlassen, Er hat meiner vergessen!“ Doch der Herr antwortet: „Könnte auch ein Weib ihres Säuglings vergessen, daß sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Sollte selbst diese vergessen – Ich will deiner nicht vergessen: Siehe, in Meine beiden Handflächen habe Ich dich eingezeichnet!“ [Lies Jes. 49,14-23!]
(Samstag, 14. Januar 1950)