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9. Die Wasser der Sintflut beginnen abzunehmen (1. Mose 8,1-5)
1. MOSE 8,1
1 Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das mit ihm in dem Kasten war, und ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser fielen;
NEHEMIA 9,19-21.31
19 doch verließest du sie nicht in der Wüste nach deiner großen Barmherzigkeit, und die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, sie zu führen auf dem Wege, noch die Feuersäule des Nachts, ihnen zu leuchten auf dem Wege, den sie zogen. 20 Und du gabst ihnen einen guten Geist, sie zu unterweisen; und dein Man wandtest du nicht von ihrem Munde, und gabst ihnen Wasser, da sie dürstete. 21 Vierzig Jahre versorgtest du sie in der Wüste, daß ihnen nichts mangelte. Ihre Kleider veralteten nicht und ihre Füße zerschwollen nicht. ... 31 Aber nach deiner großen Barmherzigkeit hast du es nicht gar aus mit ihnen gemacht noch sie verlassen; denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
Vom Ende der furchtbaren Sintflut erzählt unser Kapitel. Wir wollen unseren Blick hauptsächlich auf vier Punkte richten: 1. Das Gedenken Gottes an Noah und seine Familie [Vers 1-5]; 2. die Vögel, die Noah fliegen ließ [Vers 6-12]; 3. der Ausgang Noahs und seiner Familie aus der Arche samt allem Getier [Vers 13-19]; 4. das Dankopfer, das Noah auf dem auf dem neubetretenen Erdboden dem Herrn darbrachte [Vers 20-22]! „Und Gott gedachte Noahs und seiner Familie wie auch allen in der Arche geborgenen Getiers.“ Gott hatte ja Noahs und seine Familie während all dieser langen Zeit, da sie in der Arche waren, barmherzig und liebevoll gedacht. Jetzt jedoch gedachte er ihrer in besonderem Sinne, da Er nunmehr ihre Rettung aus der Arche herbeiführen wollte. Es trat eine Wendung ein; die Flut begann zu sinken! – Unser heiliger, liebender Gott ist stets bereit, Seinem Strafgericht ein Ende zu machen und von neuem den Boden der Gnade zu betreten, da Er doch am Erbarmen Seine Wonne hat! [Lies Ps. 112,4; Jak. 5,11; vgl. Jes. 63,7-9.]
Fast ein halbes Jahr waren die ungeheueren Wassermassen, welche die ganze Erdkugel und selbst die höchsten Berge überfluteten, in gleicher Höhe geblieben. Da mochte Noah in seinem Herzen doch oft recht angefochten sein: Werden diese Wassermassen wohl jemals abnehmen und vergehen? Er war recht trostbedürftig, durfte jedoch vor den Seinigen seine Sorgen nicht merken lassen. So magst auch du in deinem Leben manchmal in Lagen kommen, da es scheint, als ob dein großer Gott dich verlassen und gar vergessen habe! [Lies Ps. 22,1.2; 55,16 (luth. V. 17); vgl. Ps. 31,14-16.]
Vielleicht kommst du in eine äußere Not hinein, die deine ganze Existenz bedroht, und es will lange keine Hilfe kommen – trotz allen Bittens und Flehens. Ja, es gar den Anschein, als ob dir überhaupt nicht mehr zu helfen sei. O klammere dich gerade jetzt ganz an deinen herrlichen Gott, der die Liebe ist! Er erfüllt die ganz gewiß Seine kostbaren Verheißungen. [Lies Ps. 36,5-7 (luth. V. 6-8) 46,1-3 (luth. V. 2-4); Jes. 46,13.]
(Donnerstag, 12. Januar 1950)