BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1935
Mai 1935

Montag, den 6. Mai 1935


2. Mose 32,15-20

Wir wollen uns klarmachen, daß mit dem, was in Vers 14 gesagt ist, durchaus noch nicht die völlige Verzeihung Gottes ausgesprochen war, sondern nur die Zusicherung, daß Israel nicht durch ein plötzliches Gericht weggerafft werde! - Mose wandte sich nun dem Abstieg zu, die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand. Wir hören hier, daß dieselben von Gott Selbst gefertigt und mit Seinem eigenen Finger beschrieben worden waren. (Da wir in den Betrachtungen des Bibellesezettels vom 15.-24. März 1935 ausführlich von den Gesetzestafeln und ihrer Bedeutung gesprochen haben, verweisen wir hier auf jene Betrachtungen und bleiben nicht länger bei denselben stehen!) - Josua, der mit Mose auf den Sinai gestiegen und in angemessener Entfernung oben geblieben war, kommt nun mit seinem Herrn Mose vom Berg herab. Als er das Jauchzen des Volkes aus der Ferne hört, deutet er es auf die ihm naheliegende Weise: „Kriegsgeschrei ist im Lager!“ - Aber das geübte Ohr des väterlichen Führers hört deutlicher: „Es ist Wechselgesang - Spiel und Reigen!“ - Als Mose dem Lager näher kommt, das Goldene Kalb und den Reigentanz sieht, da entbrennt heiliger Zorn in ihm. Er zerschmeißt die Gesetzestafeln am Felsgestein; denn das ganze Gesetz war gebrochen - der kaum geschlossene Bund hinfällig geworden! - Beachten wir, in wie völliger und tiefer Übereinstimmung Mose mit seinem Gott war, auch im Blick auf die schreckliche Sünde des Volkes! Gott hatte gesagt: „Mein Zorn ist wider Israel entbrannt!“ Und dieser heilige, göttliche Zorn entbrennt nun auch in Mose, obwohl er vorher und nachher so innig als Mittler für das Volk flehen konnte. Wie Gott Selbst haßte er mit heiligem Haß die Sünde - wie Gott Selbst liebte er mit erbarmendem Herzen die Sünder! - Und wenn er in heiligem Zorn die Gesetzestafeln zerschmetterte, so befand er sich auch hierin in vollster Übereinstimmung mit seinem Gott. Denn der Bund von Sinai war tatsächlich gebrochen - heillos und für immer gebrochen! Ein Götzenbild - ein Goldenes Kalb war im Lager, noch ehe die für Gott beabsichtigte Wohnung - die Stiftshütte - errichtet war! - Wenn Mose vorher bei Gott auf dem Berge für das Volk auf Grund der Ehre Gottes geeifert hatte - bei dem Volke eiferte er für Gott, ebenfalls auf Grund der Ehre Gottes! [Lies Ps. 69,7. 9 (Luth. 8.10); 119,139; 2. Kor. 11,2.] - Die von Gott Selbst geschaffenen und beschriebenen Tafeln - sie durften niemals in die Hände des abtrünnigen Volkes gelangen; das war ausgeschlossen! Das Volk hatte einen vollständigen Bruch zwischen sich und Gott herbeigeführt. - Auf dem Boden des Gesetzes war nichts mehr zu machen für Israel. Als offenbare Übertreter hatten sie jenen Bund gebrochen, den sie selbst herbeigeführt hatten durch ihr Versprechen. [2. Mos. 19,8.] - Mose verbrennt und zermalmt das Goldene Kalb zu Staub und streut diesen in den vom Berg herabfließenden Bach, so daß das zügellose Volk dieses Wasser trinken muß. Es bekam das zu trinken, was es vorher angebetet hatte! (Lies 5. Mos. 9,21; Ps. 109,17. 18; [vgl. auch 4. Mos. 5,19-24].) - Nur eine tiefe Buße konnte hier genügen - nur eine tiefe Buße konnte die Herzen des verblendeten, undankbaren Volkes zurechtbringen! (Lies [Hes. 36,20-23;] 2. Kor. 7,10)

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