BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 392 (Mose zerbricht die Gesetzestafeln im Zorn und zerstört das goldene Kalb)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

3. Mose zerbricht die Gesetzestafeln im Zorn und zerstört das goldene Kalb (2. Mose 32,15-20)


2. Mose 32,15-20

15 Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die waren beschrieben auf beiden Seiten. 16 Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben. 17 Da nun Josua hörte des Volks Geschrei, daß sie jauchzten, sprach er zu Mose: Es ist ein Geschrei im Lager wie im Streit. 18 Er antwortete: Es ist nicht ein Geschrei gegeneinander derer, die obliegen und unterliegen, sondern ich höre ein Geschrei eines Singetanzes. 19 Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge 20 und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und zerschmelzte es mit Feuer und zermalmte es zu Pulver und stäubte es aufs Wasser und gab's den Kindern Israel zu trinken

Wir wollen uns klarmachen, daß mit dem, was in Vers 14 gesagt ist, durchaus noch nicht die völlige Verzeihung Gottes ausgesprochen war, sondern nur die Zusicherung, daß Israel nicht durch ein plötzliches Gericht weggerafft werde! - Mose wandte sich nun dem Abstieg zu, die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand. Wir hören hier, daß dieselben von Gott Selbst gefertigt und mit Seinem eigenen Finger beschrieben worden waren. (Da wir in den Betrachtungen des Bibellesezettels vom 15.-24. März 1935 ausführlich von den Gesetzestafeln und ihrer Bedeutung gesprochen haben, verweisen wir hier auf jene Betrachtungen und bleiben nicht länger bei denselben stehen!) - Josua, der mit Mose auf den Sinai gestiegen und in angemessener Entfernung oben geblieben war, kommt nun mit seinem Herrn Mose vom Berg herab. Als er das Jauchzen des Volkes aus der Ferne hört, deutet er es auf die ihm naheliegende Weise: „Kriegsgeschrei ist im Lager!“ - Aber das geübte Ohr des väterlichen Führers hört deutlicher: „Es ist Wechselgesang - Spiel und Reigen!“ - Als Mose dem Lager näher kommt, das Goldene Kalb und den Reigentanz sieht, da entbrennt heiliger Zorn in ihm. Er zerschmeißt die Gesetzestafeln am Felsgestein; denn das ganze Gesetz war gebrochen - der kaum geschlossene Bund hinfällig geworden! - Beachten wir, in wie völliger und tiefer Übereinstimmung Mose mit seinem Gott war, auch im Blick auf die schreckliche Sünde des Volkes! Gott hatte gesagt: „Mein Zorn ist wider Israel entbrannt!“ Und dieser heilige, göttliche Zorn entbrennt nun auch in Mose, obwohl er vorher und nachher so innig als Mittler für das Volk flehen konnte. Wie Gott Selbst haßte er mit heiligem Haß die Sünde - wie Gott Selbst liebte er mit erbarmendem Herzen die Sünder! - Und wenn er in heiligem Zorn die Gesetzestafeln zerschmetterte, so befand er sich auch hierin in vollster Übereinstimmung mit seinem Gott. Denn der Bund von Sinai war tatsächlich gebrochen - heillos und für immer gebrochen! Ein Götzenbild - ein Goldenes Kalb war im Lager, noch ehe die für Gott beabsichtigte Wohnung - die Stiftshütte - errichtet war! - Wenn Mose vorher bei Gott auf dem Berge für das Volk auf Grund der Ehre Gottes geeifert hatte - bei dem Volke eiferte er für Gott, ebenfalls auf Grund der Ehre Gottes! [Lies Ps. 69,7. 9 (Luth. 8.10); 119,139; 2. Kor. 11,2.]

Psalm 69,8.10 -- 8 Denn um deinetwillen trage ich Schmach; mein Angesicht ist voller Schande. ... 10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen; und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. / Psalm 119,139 -- Ich habe mich schier zu Tode geeifert, daß meine Gegner deiner Worte vergessen. / 2. Korinther 11,2 -- Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch vertraut einem Manne, daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte.

Die von Gott Selbst geschaffenen und beschriebenen Tafeln - sie durften niemals in die Hände des abtrünnigen Volkes gelangen; das war ausgeschlossen! Das Volk hatte einen vollständigen Bruch zwischen sich und Gott herbeigeführt. - Auf dem Boden des Gesetzes war nichts mehr zu machen für Israel. Als offenbare Übertreter hatten sie jenen Bund gebrochen, den sie selbst herbeigeführt hatten durch ihr Versprechen. [2. Mos. 19,8.]

2. Mose 19,8 -- Und alles Volk antwortete zugleich und sprach: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Rede des Volkes dem HERRN wieder.

Mose verbrennt und zermalmt das Goldene Kalb zu Staub und streut diesen in den vom Berg herabfließenden Bach, so daß das zügellose Volk dieses Wasser trinken muß. Es bekam das zu trinken, was es vorher angebetet hatte! (Lies 5. Mos. 9,21; Ps. 109,17. 18; [vgl. auch 4. Mos. 5,19-24].)

5. Mose 9,21 -- Aber eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und zerschmelzte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es, bis es Staub ward und warf den Staub in den Bach, der vom Berge fließt. / Psalm 109,17.18 -- 17 Und er wollte den Fluch haben, der wird ihm auch kommen; er wollte den Segen nicht, so wird er auch ferne von ihm bleiben. 18 Er zog an den Fluch wie sein Hemd; der ist in sein Inwendiges gegangen wie Wasser, und wie Öl in seine Gebeine; / 4. Mose 5,19-24 -- 19 und soll das Weib beschwören und zu ihr sagen: Hat kein Mann bei dir gelegen, und bist du deinem Mann nicht untreu geworden, daß du dich verunreinigt hast, so sollen dir diese bittern verfluchten Wasser nicht schaden. 20 Wo du aber deinem Mann untreu geworden bist, daß du unrein wurdest, und hat jemand bei dir gelegen außer deinem Mann, 21 so soll der Priester das Weib beschwören mit solchem Fluch und soll zu ihr sagen: Der HERR setze dich zum Fluch und zum Schwur unter deinem Volk, daß der HERR deine Hüfte schwinden und deinen Bauch schwellen lasse! 22 So gehe nun das verfluchte Wasser in deinen Leib, daß dein Bauch schwelle und deine Hüfte schwinde! Und das Weib soll sagen: Amen, amen. 23 Also soll der Priester diese Flüche auf einen Zettel schreiben und mit dem bittern Wasser abwaschen 24 und soll dem Weibe von dem bittern Wasser zu trinken geben, daß das verfluchte bittere Wasser in sie gehe.

Nur eine tiefe Buße konnte hier genügen - nur eine tiefe Buße konnte die Herzen des verblendeten, undankbaren Volkes zurechtbringen! (Lies [Hes. 36,20-23;] 2. Kor. 7,10)

Hesekiel 36,20-23 -- 20 Und sie hielten sich wie die Heiden, zu denen sie kamen, und entheiligten meinen heiligen Namen, daß man von ihnen sagte: Ist das des HERRN Volk, das aus seinem Lande hat müssen ziehen? 21 Aber ich schonte meines heiligen Namens, welchen das Haus Israel entheiligte unter den Heiden, dahin sie kamen. 22 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht der Herr, HERR: Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, welchen ihr entheiligt habt unter den Heiden, zu welchen ihr gekommen seid. 23 Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, heilig machen. Und die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR sei, spricht der Herr, HERR, wenn ich mich vor ihnen an euch erzeige, daß ich heilig sei. / 2. Korinther 7,10 -- Denn göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemand gereut; die Traurigkeit aber der Welt wirkt den Tod.

(Montag, 6. Mai 1935)

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Zuletzt geändert am 30.04.2018 14:10 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)