BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
Oktober 1926

Sonntag, den 10. Oktober 1926


Titus 2,6-8; 2. Timotheus 2,23-26

Was der Diener Gottes im verborgenen Umgang mit Gott aus der Schrift empfangen hat und stets neu empfängt, soll er in gesunden, klaren, vom Heiligen Geist gewirkten Worten seinen Hörern darbieten. Will doch Gott durch ihn reden! (Lies Jes. 6,6-8; 1. Petr. 4,11.) Nicht ohne Grund mahnt Jakobus: „Seid nicht viele Lehrer (Prediger), meine Brüder, da ihr wisset, daß wir ein schwereres Urteil empfangen werden; denn wir alle straucheln oft! Wenn jemand nicht im Worte strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln!“ Es ist schrecklich, wie ungehobelt und ungeheiligt, wie kraftlos und fruchtlos, wie töricht und verkehrt oft da geredet wird, wo man zusammenkommt, um Gottes Wort zu hören. - Es dränge sich doch niemand zu diesem heiligen Dienst vor; denn „wer ist dazu tüchtig!“ ruft selbst ein Paulus aus! - Wer „sich getraut, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in Finsternis sind, ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen“, der bedarf es wahrhaftig, ständig in der Schule und Erziehung des Heiligen Geistes zu bleiben und sich alle Gnade und Erkenntnis, alle Weisheit und Demut schenken zu lassen, die ein so verantwortungsvoller Dienst erfordert. Bist du in diese Schule schon gegangen, mein lieber Bruder? Und bist du auch darin geblieben? Oder bist du nun so groß und so erfahren, daß du dieses heiligen Unterrichts - dieses Arbeitens eines Höheren an dir nicht mehr bedarfst? Ach, dann tust du mir herzlich leid! Und noch mehr bedaure ich die, welche dir zuhören müssen und auf deine „Pflege“ angewiesen sind! Weißt du, wie der große Erzhirte Sich für Seine bluterkauften Schafe wehren muß gegen die vielen „nichtigen Hirten“ und was Er diesen androht? [Nimm dir heute einmal eine stille Stunde oder zwei zu deiner eigenen Seele Sorge und laß Gott zu dir reden durch die zwei wichtigen Kapitel Jer. 23 und Hes. 34!]

Der Sitte der damaligen Zeit entsprechend, kam es in den Gemeindeversammlungen manchmal zu Auseinandersetzungen betreffs der Lehre des Christentums. Irrlehrer, Gesetzesverfechter und andere Gegner des Glaubens suchten Streitpunkte hervorzukehren, und der Diener Christi war genötigt, für die göttliche Lehre einzutreten und sie gegen solche Angriffe zu verteidigen. (Vgl. z. B. Apg. 17,16-22 u. folg.) Da kam denn alles darauf an, daß er ausgerüstet war mit der Kraft und Weisheit des Heiligen Geistes, um den Gegnern mit Ruhe und Klarheit zu antworten und die sieghafte Macht der Wahrheit gegen jeden Irrtum geltend zu machen. „Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangennehmen unter den Gehorsam Christi!“ (Vgl. Jer. 1,17-19; Apg. 6,9.10; 2. Tim. 2,23-26.) - Vor allem war und ist es heute von Wichtigkeit, daß der Knecht Christi, ja jeder Bekenner des Glaubens in seinem Wandel tadellos dastehe, „auf daß der von der Gegenpartei sich schäme, indem er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat!“

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