BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Jahrgänge -- 1925 -- 26. Mai 1925
Diese BLZ Andacht: -- IM ORIGINAL -- Erweitert?

Voriger Tag -- Nächster Tag

JAHRGANG 1925
Mai 1925

Dienstag, den 26. Mai 1925


Sacharja 14,5b-7

Der Prophet gibt im Gedanken an das mächtige Erscheinen des Weltenrichters seinen persönlichen Gefühlen Ausdruck. Er, der Gott nahe steht, kann sich auf das Kommen des Herrn freuen! Es ist sein Gott, mit dem er jetzt schon im Geiste Gemeinschaft haben darf, der dann in wunderbarer Macht und Pracht kommen wird. Sein Herz fürchtet sich nicht; nein, er jauchzt seinem Gott entgegen und schaut im Geiste diesen damals noch so fernen Tag der Herrlichkeit ganz nahe - er schaut Jehova „und alle Heiligen mit Dir!“ - Lieber Leser, wie ist es dir zumute, wenn du an die Wiederkunft Christi denkst? Bist du mit Ihm, dem Herrn der Herrlichkeit, persönlich verbunden durch dankbare Hingabe? Kennst du Ihn als deinen Erlöser und Versöhner? Jubelt dein Herz Ihm entgegen? Oder fällst du dem Gericht anheim, wenn Er heute vom Himmel in Macht und großer Herrlichkeit erscheint? - Dieses Wort, in anbetender Huldigung und Liebe an den Herrn Selbst gerichtet, erinnert uns an die durch den Apostel Judas übermittelte Weissagung des Henoch: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten Seiner heiligen Tausende, Gericht auszuführen wider alle Gottlosen und sie zu überführen von all ihren Werken der Gottlosigkeit!“ (Jud. 14.15.) Auch Paulus spricht von der „Offenbarung des Herrn Jesu vom Himmel mit den Engeln Seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn Er Vergeltung gibt denen, welche Gott nicht kennen, … wenn Er kommen wird, um an jenem Tage verherrlicht zu werden in Seinen Heiligen und bewundert in allen denen, die geglaubt haben“.

Der Prophet beschreibt nun den Gerichtstag in seiner Furchtbarkeit weiter. Sonne und Mond werden ihren Schein verlieren und Sterne vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. (Vgl. Jes. 13,9-16; [Jer. 4,5-31;] Hes. 32,7.8; Matth. 24,29.) Wenn die Herrlichkeit der Welt mit ihren glänzendsten Erscheinungen zerrinnt wie eine Seifenblase, wenn die Leuchten am Himmel erlöschen und es finster wird auf Erden, dann wird es den Menschen bange werden. „Auf der Erde wird Bedrängnis der Nationen sein in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen. Und die Menschen werden verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen!“ O daß doch jetzt noch, da die Gnadensonne scheint und die Gnadentür noch offen steht, jede ungerettete Seele sich bergen wollte unter den Flügeln des Erlösers! - Uns Gotteskindern wird zugerufen: „Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit, erwartend und beschleunigend die Ankunft des Tages Gottes! … Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, so befleißiget euch, ohne Flecken und tadellos von Ihm erfunden zu werden in Frieden!“ - Der Herr Jesus Selbst gibt uns das Vorbild, wie wir die kurze Gnadenzeit noch auskaufen sollen, indem wir uns völlig Gott und Seinem Dienste weihen, jedes an dem Platz, wo es hingestellt ist: „Ich muß die Werke Dessen wirken, der Mich gesandt hat, solange es Tag ist! Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann!“ - Welch furchtbare Nacht und Finsternis wird die Zeit des Antichristen sein! Weil die Menschen „die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, deshalb sendet Gott ihnen eine wirksame Kraft des Irrtums, daß sie der Lüge glauben, auf daß sie alle gerichtet werden!“ Ja, des Antichristen Macht und Wirksamkeit wird entsetzlich sein; die ganze Kraft und Bosheit des Teufels wird in ihm personifiziert sein! Seine Tätigkeit wird bestehen „in aller Macht und Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Betrug der Ungerechtigkeit!“ [Lies 2. Thess. 2,6-12.] Jes. 8,21.22 beschreibt die Lage der Juden an jenem finstersten aller Tage! (Vgl. Amos 5,18-20; 8,9.10.) Doch gerade im furchtbarsten Augenblick wird die herrlichste Rettung und Beglückung den Gedemütigten und Bußfertigen zuteil werden: „Das Volk, das im Finstern wandelt, hat ein großes Licht gesehen, und die da wohnen im Lande des Todesschattens - Licht ist über ihnen aufgestrahlt!“ (Vgl. Joel 2,30-32 [Luther 3,3-5].) Ja, dem glaubenden Israel wird in jenem Augenblick Christus erscheinen, „die Sonne der Gerechtigkeit mit Heil unter ihren Flügeln!“ „Stehe auf, leuchte!“ so wird Zion dann zugerufen, „denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften, aber über dir strahlt der Herr auf und Seine Herrlichkeit erscheint über dir!“ (Jes. 9,2; 60,1.2.) - Wir verstehen es nun, daß Sacharja verkündigt: „Es wird geschehen zur Zeit des Abends, da wird es licht werden!“ Die Naturordnung wird also durchbrochen werden, die Kräfte des Himmels werden erschüttert, die Himmelslichter ausgelöscht werden. Aber gerade wenn es am finstersten ist, wird das ewige Licht Selbst hereinbrechen und für immer aller Nacht und Finsternis ein Ende bereiten. [Vgl. Offb. 21,23-27.]

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 29.06.2019 09:54 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)