Montag, den 25. Mai 1925
Sacharja 14,3-5
„Jehova ist ein Kriegsmann, Jehova Sein Name!“ hat schon Mose gesungen. Wie Er, der Gott Israels, vor alters oft zum Kriege ausgezogen ist, um für Sein Volk zu streiten - man denke z. B. an den wunderbaren Sieg über die Ägypter [2. Mos. 14], an die große Amoriterschlacht unter Josua [Jos. 10] - so wird der Herr am Ende der Tage mit nie zuvor geschauter Macht und Herrlichkeit vom Himmel her erscheinen, um den schwachen, aber so sehr geliebten Überrest Seines alten Bundesvolkes aus größter Bedrängnis zu größtem Sieg und dauernder Herrschaft auf Erden zu führen. Mit Seinen himmlischen Kriegsheeren wird der Herr Jesus aus dem geöffneten Himmel herabkommen, für alle Welt sichtbar, wie es uns Johannes in Offenbarung 19,11-21 beschreibt. (Vgl. Joel 3,1.2.9-17; Zeph. 3,12-20.) - „Und Seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberge stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt.“ Unter den Bäumen des Ölbergs hat Jesus einst in tiefster Erniedrigung auf Seinem Angesicht gelegen, als Er flehte: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an Mir vorüber; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst!“ [Mark. 14,26.32-36!] - Vom Ölberg aus ist der auferstandene Herr 40 Tage später gen Himmel gefahren*) und die Engel bezeugten den Jüngern: „Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgefahren ist, wird also wiederkommen, wie ihr Ihn gen Himmel habt auffahren sehen“. Sacharja zeigt uns nun, wie wunderbar diese Worte in Erfüllung gehen werden. Der vom Himmel kommende Herr betritt den Ölberg. Wo die Wolkensäule der Gnadengegenwart Gottes einst das abgefallene Israel verlassen hat (Hes. 11,23), da wird die Herrlichkeit Gottes in Christo sich gnadenvoll dem bußfertigen Israel wieder nahen, um nie mehr von ihm zu weichen. Der vom Himmel kommende allmächtige Herr betritt den Ölberg. Unter Seinem Fuße erbebt die Erde gewaltig! [Vgl. Richt. 5,4.5; Ps. 68,7.8; Nah. 1,1-9.] Der Berg spaltet sich zu einem breiten Tal, durch welches die in Jerusalem so furchtbar bedrängten gläubigen Israeliten fliehen. Es scheint, daß ihnen die Feinde auf dem Fuße folgen werden, um sie zu verderben. Aber der Herr läßt es nur soweit kommen, um gerade in dieser neuentstandenen weiten Talebene**) die gewaltigen feindlichen Heeresmassen durch den Hauch Seines Mundes zu vernichten: „Wenn der Bedränger kommen wird wie ein Strom, so wird der Hauch Jehovas ihn in die Flucht schlagen! Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, welche in Jakob von der Übertretung umkehren (d. h. für den bußfertigen Überrest des Volkes)“. (Jes. 59,19.20; vgl. Jes. 64,1-5a; Offb. 19,15; 2. Thess. 2,8b.)
Diese künftige Flucht erinnert an die Flucht der Israeliten vor dem Erdbeben in den Tagen des bekannten Königs Ussija. In seiner Geschichte [2. Kön. 26,1] wird zwar nichts davon erwähnt; wohl aber erwähnt der Prophet Amos jenes schreckliche Ereignis. [Amos 1,1; 4,11.] Diese geschichtliche Erinnerung soll den Nachkommen die Schrecken der kommenden, viel gewaltigeren Natur- und Geisteserschütterung vor Augen stellen, aber auch die Gewähr göttlicher Hilfe bieten für die Aufrichtigen! (Vgl. Hagg. 2,6-9.) Es ist dem Allmächtigen ein Geringes, Seinem Volke Bahn zu machen, Berge zu spalten oder Meere zu zerteilen, damit die Erlösten zur Freiheit - zur Herrlichkeit gelangen! [Lies Ps. 97,12.]