Mittwoch, den 27. Mai 1925
Sacharja 14,8; Hesekiel 47,1-12
Hesekiel, der uns die einstige Wegwendung Jehovas von Seinem abtrünnigen Bundesvolke zeigt, läßt uns, wie ja auch die übrigen Propheten, viele Jahrhunderte - ja fast 3000 Jahre voraussehen und beschreibt uns auch die Rückkehr Gottes zu Israel, das Erscheinen der Herrlichkeit Gottes in wunderbarer Weise: „Er führte mich zum Tore, dem Tore, das gegen Osten sah. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her, und ihr Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser und die Erde leuchtete (oder: es ward sehr licht auf der Erde) von Seiner Herrlichkeit!“ Nach dem Todesschatten und der Stunde furchtbarsten Gerichts in der Welt herrscht nun Heil und Leben und Lichtglanz göttlicher Herrlichkeit! (Lies Hes. 43,1-12.) Lebendige Wasser strömen aus Jerusalem, das ganze Land befruchtend. Auch Hesekiel spricht von diesem „Doppelstrom“, welcher überallhin Heilung und Lebensfülle bringt und selbst die Salzwasser des Toten Meeres gesund macht! Im Hause des Herrn in Jerusalem entspringt diese Quelle und bricht unter der Tempelschwelle hervor, bald stark anwachsend und sich teilend. [Joel 3,18; Luther 4,18.] Der eine Strom mündet im „Toten Meer“, dem „östlichen Meere“, welches nun von Fischen wimmelt und von Fruchtbarkeit umgeben ist. Der andere Strom fließt nach Westen in das große Mittelländische Meer: „Ein Strom - seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken!“ (Ps. 46,4.5; dieser Psalm ist prophetisch wie die meisten Psalmen und weist gerade auf jene Endzeit hin, von welcher wir hier reden!) Während in dem heißen Klima des Südens die natürlichen Wasserbäche im Sommer austrocknen, strömt dieser Fluß in ununterbrochener Kraft im Sommer wie im Winter. - Wer dächte hier nicht an das köstliche Wasser des Heils und des ewigen Lebens, welches Jesus in die sündenkranke, dürstende und sterbende Welt gebracht hat. Sagt Er nicht: „Ich bin gekommen, auf daß sie Leben - Leben in Überfluß haben!“? Ruft Er nicht: „Wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst! … Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist!“?