Donnerstag, den 29. Januar 1920
4. Mose 4,16
Wie wir wissen, enthält unser Kapitel die Zählung der dienstfähigen Leviten und die Arbeitszuteilung an ihre drei Geschlechter. In V. 4-15 wurde uns der Dienst der Kehathiter beschrieben; sie hatten die heiligsten Gegenstände der Stiftshütte zu tragen. Ehe wir nun an die Gersoniter (V. 21-28) und die Merariter (V. 29-33) kommen, wird uns die Stellung Eleasars, des ältesten der beiden lebenden Söhne Aarons, beschrieben. Er war nicht nur zum Nachfolger Aarons im Hohenpriestertum bestimmt, sondern auch als priesterliches Haupt über alle drei Levitenstämme und ihre Arbeit gesetzt (Kap. 3,32), während sein Bruder Ithamar unter ihm den Dienst der Merariter und Gersoniter (also des zweiten und dritten Levitenstammes) insbesondere überwachte (Kap. 4,28.33). - Einige besonders heilige Vorräte verwaltete der Priester Eleasar auch, wie uns unser heutiger Vers zeigt: 1. das reine Olivenöl für den goldenen Leuchter (lies 2. Mose 27,20.21); 2. das heilige Rauchwerk (lies 2. Mose 30,34-38); 3. das beständige (d. h. täglich morgens und abends mit dem geschlachteten Lamme dargebrachte) Speisopfer (lies 2. Mose 29,38-42) und 4. das heilige Salböl, mit welchem die Priester gesalbt wurden (lies 2. Mose 30,22-25). - Zudem hatte Eleasar, wie gesagt, die Oberaufsicht über die ganze Wohnung Jehovas, die Stiftshütte, und alles was darin war, wie sie den drei Levitenstämmen zum Tragen, Besorgen, Abbrechen und Aufbauen übergeben war.
Für alle Leviten war es sehr köstlich, daß ein Priester, der ein Herz voll Verständnis und Mitgefühl hatte, über sie und ihre Arbeit gesetzt war. Und so ist es auch heute für alle, die der Herr Jesus in Seinen Dienst gestellt hat, unendlich tröstlich und kostbar, daß sie diesen Dienst tun dürfen unter Seiner Leitung und Aufsicht, der ein Priester- und Hirtenherz hat für jedes Seiner Gläubigen, ganz besonders aber für diejenigen, welche Er in Seinen besonderen Dienst gerufen hat und welche nun in Abhängigkeit, Gehorsam und Hingebung Ihm ihr tägliches Leben und ihre Arbeit weihen! - Wie Eleasar all die kostbaren Vorräte des Heiligtums unter seiner Verwaltung hatte, so ist Jesus der „Hohepriester der für Israel zukünftigen (für uns aber bereits gegenwärtigen) Güter“ (Hebr. 9,11), der Verwalter aller göttlichen Schätze, der Weisheit und der Erkenntnis, der Gnade und der Kraft! Aus diesem unendlichen Reichtum will Er uns immer neu darreichen, was wir bedürfen, um Ihm hier in der Welt wohlgefällig zu dienen, Ihm Frucht zu bringen und Ehre zu bereiten. Das haben schon die ersten Jünger Jesu erfahren; Johannes sagt: „Aus Seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar eine Gnade um die andere!“ (Joh. 1,16.) Paulus spricht von den „Darreichungen des Geistes Jesu Christi“, die ihm immer neu für sein Herz und seine große Aufgabe zuteil wurden. (Phil. 1,19.) Und solche Gnaden- und Geistesdarreichungen dürfen bis auf den heutigen Tag alle erfahren, die vertrauensvoll zu Jesu, ihrem erhabenen und doch so freundlichen Hohenpriester und Herrn aufblicken und Ihm dienen in Gehorsam und Treue!