Sonntag, den 16. Juni 1918
3. Mose 23,19.20 (IV. Webebrote oder Pfingstfest)
Sehr bedeutsam ist, daß mit den Erstlingsbroten auch ein Sündopfer dargebracht werden mußte, während am Fest der Erstlingsgarbe ein solches völlig fehlt! Jesus, die Erstlingsgarbe, war ohne Sünde; aber wir, die Erstlingsbrote, haben den Sauerteig der sündigen Natur noch in uns. Deshalb können wir nur angenehm vor Gott sein, weil Jesus einst am Kreuz für uns das Sündopfer war. Gott sieht uns nun allezeit an nach dem Wert des vollbrachten Erlösungswerkes Christi, welches uns von aller Sünde reinigt. Durch Sein Opfer von Golgatha ist Seine Gemeinde „auf immerdar vollkommen gemacht“. (Hebr. 10,14.) Ewig sei Ihm Lob und Anbetung dafür! – Das Friedensopfer, welches aus zwei einjährigen Lämmern bestand, deutet hier wie überall hin auf die Gemeinschaft, die alle Glaubenden nun durch Christum mit Gott und untereinander haben dürfen.*) Ja, wir können unsere Zugehörigkeit zu Jesu am besten beweisen, wenn wir eine heilige und inbrünstige Liebe untereinander haben! (Lies Joh. 13,34.35; 15,12-17; Röm. 13,8; 1. Thess. 4,9.10; 1. Petr. 1,22.23; 4,8.) Doch laßt uns bedenken, daß zu dieser herzlichen, heiligen Geschwisterliebe, zu dieser Gemeinschaft mit Gott und untereinander ein vorsichtiger und geheiligter Wandel gehört: „Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit Ihm haben und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit! Wenn wir aber im Lichte wandeln, wie Er im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander und das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ (1. Joh. 1,6.7.)
Die beiden Lämmer des Friedensopfers, sowie die Erstlingsbrote selbst fielen nach ihrer feierlichen Darbringung vor Jehova dem diensttuenden Priester zu.