BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
Juni 1918

Montag, den 17. Juni 1918


3. Mose 23,21 (IV. Webebrote oder Pfingstfest)

Zu diesem Feste der Erstlingsbrote sollte durchs ganze Land ein Ruf ergehen, um alle Israeliten aufzufordern, zu der heiligen Feier nach Jerusalem zu kommen. In der heiligen Stadt war Raum für alle! – Sind nicht auch wir „berufen mit heiligem Rufe – nicht nach unseren Werken, sondern nach Gottes eigenem Vorsatz und nach der Gnade, die uns in Christo Jesu vor den Zeiten der Zeitalter gegeben worden ist?“ (2. Tim. 1,9.10.) Nachdem wir nun selbst auf diesen Gnadenruf hin zum Heil und zur Gemeinschaft mit Gott gekommen sind – sollen wir jetzt nicht auch andere herzurufen, daß sie gleichfalls kommen und der großen Errettung teilhaftig werden, welche Gott in Christo noch frei und umsonst schuldigen Sündern anbietet? Gerettet sein gibt Rettersinn! Du hast selbst Heilung deiner Wunden und Frieden für dein belastetes Herz und Gewissen bei Jesu, dem großen Arzt und Retter, gefunden – kannst du nun von Ihm und Seiner Gnade anderen gegenüber schweigen, die heute noch so unglücklich, friedelos und für die Ewigkeit gefährdet sind, wie du es bis vor kurzem warst? – Der Apostel Paulus sagt und sein ganzes Leben war die Erfüllung und Betätigung dieser Worte: „Die Liebe Christi dränget uns also, ... wir sind Gesandte für Christum, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt die Menschen: „Lasset euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor. 5,14.20.) – Die hier gegebene „ewige Satzung“: „Keinerlei Dienstbarkeit sollt ihr tun!“ hat auch heute noch ihre gewichtige Bedeutung bei der Verkündigung des Rufes Gottes an die Menschen. Wie nötig, daß es immer wieder bei der Ausbreitung des Evangeliums den Seelen deutlich gemacht wird, daß der Mensch nicht durch „Sklavenarbeit“ – nicht durch Gesetzeswerke vor Gott gerecht wird, sondern nur aus freier Gnade um Christi willen – allein durch den Glauben an Ihn und Sein für schuldige Sünder vergossenes Blut!

Wie freudig und kraftvoll ließen die Apostel am Pfingsttage in Jerusalem diesen Ruf an das ganze Volk ergehen – den Ruf zur Buße und zur Gnade – zur Bergung und Rettung in Christo! Sie hätten ja auch an diesem herrlichen Segenstage, da die Kraft des Heiligen Geistes sich im großen Jüngerkreise so wunderbar offenbarte, unter sich bleiben können, um sich ungestört der neuen Gnadengaben und Kräfte miteinander zu freuen. Aber nein, es litt sie nicht lange in dem stillen Obersaal, wo sich unter ihnen so Herrliches zugetragen hatte. Sie mußten hinaus an die Öffentlichkeit, unter das arme verblendete Volk, um nun auch diesem die großen Heilstaten Gottes zu verkündigen und sie mit Liebe und Kraft herzuzurufen, daß sie auch Heil und Bergung bei Christo, dem erhöhten Heilande, suchten, ehe „der große und furchtbare Tag des Herrn“ kommt, jener Tag des Gerichts, da niemand mehr gerettet werden kann. Und wie herrlich segnete der Herr ihren Glaubensmut und ihre Verkündigung! Dreitausend Seelen waren die Siegesbeute, die die mutigen Zeugen und Kämpfer an diesem Tage ihrem Herrn gewinnen und herzubringen durften!

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