Sonnabend, den 15. Juni 1918
3. Mose 23,18 (IV. Webebrote oder Pfingstfest)
Während die Erstlingsbrote nur vor Jehova gewebt, d. h. Ihm vor Seinem Heiligtum dargebracht wurden, kamen die denselben beigefügten Opfertiere tatsächlich auf den Altar. Die Menge und Fülle besonders der Brandopfer ist bemerkenswert. Die sieben Lämmer, der Farre und die zwei Widder – sie alle bilden gleichsam ein Brandopfer, denn sie weisen alle miteinander hin auf Christum, der Sich Gott geopfert hat für uns. Durch diese kostbaren Opfer wurden die Erstlingsbrote, die in sich selbst von geringem Werte waren, erst wirklich kostbar und angenehm vor Gott. – So ist es auch mit der Gemeinde, der Gesamtheit der Glaubenden. Durch Christum und in Ihm, der Sich Selbst ohne Fehl Gott geopfert hat, sind wir, die wir in uns sündig und arm waren, nun so wertvoll und wohlannehmlich vor Gott!
Darum wollen wir stets neu unseren Herrn Jesum preisen und Ihn allein rühmen, der uns geliebt und Sich Selbst für uns hingegeben hat! Welch eine Gnade, welch eine Stellung und Segnung ist uns eingeräumt und geschenkt worden vor Gott um Seines geliebten Sohnes willen für Zeit und Ewigkeit!
Zu jedem Brandopfer gehörte ein Speisopfer; das letztere, bestehend aus Feinmehl gemengt mit Öl, stellt uns stets die reine, heilige Menschheit Christi, Sein flecken- und tadelloses Leben und Verhalten als Menschensohn auf Erden vor Augen. Der Tod Christi war deshalb so heilig und kostbar vor Gott und bewirkte so unaussprechlich Großes zu unserem Heil, weil Sein Leben, Seine Person so unaussprechlich heilig und teuer war. Es war Der, der in Seiner Person, in Seinem Wesen und Wirken auf Erden Gott so völlig geoffenbart und geehrt hatte, der dann in Seinem Tode Ihn verherrlichte! Darum ist auch die Gnade und das Wohlgefallen Gottes so groß, das uns um Seinetwillen zuteil wird! – Die den Brand- und Speisopfern beigefügten und über sie ausgegossenen Trankopfer, bestehend aus Wein, deuten wiederum darauf hin, daß Christus Sein Leben „ausgeschüttet hat in den Tod“. (Vgl. Phil. 2,17.)