BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
April 1917

Donnerstag, den 19. April 1917


Psalm 106,1.2

Wie der vorhergehende Psalm vor allem die göttlichen Gnadentaten verherrlichte, so werden hier aus der Geschichte Israels die mannigfachen Sündenfälle des Volkes Gottes, dessen Undankbarkeit und Untreue hervorgehoben. Der Psalm ist tatsächlich eine nationale Beichte, das tiefempfundene Bekenntnis der Übertretungen Israels in Ägypten, in der Wüste und in Kanaan, verbunden mit der inbrünstigen Bitte um Vergebung und Wiederherstellung des Volkes. - Wahrscheinlich ist David der Verfasser auch dieses Psalms, dessen erster und dessen letzte Verse (wie ja auch ein Teil des 105. Psalms) zu jenem heiligen Liede verwandt wurden, das David bei der Überführung der Bundeslade nach dem Berge Zion von den levitischen Sängern anstimmen ließ. (1. Chron. 16,34-36.) Der Psalmist überschreibt und beschließt selbst dieses Sündenbekenntnis mit einem „Halleluja“, d. h. „Lobet Jehova!“ Denn so niederbeugend und beschämend die Sünden und Verkehrtheiten des Volkes Gottes sind, so werden sie doch ausgelöscht und vergeben durch die ewiglich bleibende Gnade des HERRN. Daher veranlaßt uns gerade diese vergebende, heilende und wiederherstellende Gnade zu tiefempfundenem Lobpreis und erweckt in uns Buße und das ernstliche Begehren, den Herzensentschluß, eine solche Güte nicht von neuem durch Sünde und Verkehrtheit zu betrüben!

In einem wahrhaft geheiligten und verständigen Herzen rufen selbst die Erziehungswege des HERRN, wie sie uns in diesem Psalm beschrieben werden, Dank und Lobpreis hervor. Denn wenn unser Gott nicht gut wäre und es mit Seinem Volke nicht freundlich meinte, so würde Er Sich nicht so mit demselben abmühen, um es von seinen Verkehrtheiten zu lösen und zu heilen! Während Sein Zürnen und Strafen wegen unserer Sünden mit der zeitlichen Züchtigung endet, währt Seine Güte über uns ewiglich, wenn wir zu Seinem erlösten Volke zählen. Ewiglich wird deshalb auch unser Lobpreis dieser Güte währen, denn wer vermöchte es, die Machttaten unseres Gottes umfassend zu erzählen, alles, was zu Seinem Ruhme dient, gebührend und erschöpfend zu berichten?

Gott, Dich würdig zu verehren, reicht die Ewigkeit nicht hin;
Möcht’ schon hier Dein Lob sich mehren, ganz erfüllen Herz und Sinn!

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