Donnerstag, den 8. Februar 1917
Hosea 1,3-5
Selbst die Namen, die der Prophet seinen Kindern zu geben hatte, waren von Bedeutung für ganz Israel - „gleichsam ein dreimal aufgehobener Finger Gottes gegenüber dem abtrünnigen Volke“, wie jemand gesagt hat. Während des Propheten Weib*) den Kindern Israel ihre Sünde und Abtrünnigkeit vor Augen stellen sollte, waren die Namen seiner Kinder Gerichtsankündigungen für das Volk. „Die Sünde, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ (Jak. 1,15.) - Der erstgeborene Sohn empfängt den Namen „Jisreel“. Jisreel war die Sommerresidenz des gottlosen Ahab und der götzendienerischen Isebel gewesen; hier hatten Gottes Strafgerichte das Haus Ahabs erreicht und vernichtet. (Lies 1. Kön. 21,1; 2. Kön. 9,15 - 10,11.) Jehu, welcher das Werkzeug Gottes zu diesem Gericht gewesen, war im Blutvergießen weit hinausgegangen über das, was Gott ihm geboten hatte. Nun kündigt Gott das Gericht über sein Haus an.**) - Aber nicht nur dem Hause Jehus, sondern dem ganzen Königtum des Hauses Israel sollte bald ein Ende gemacht werden. Das geschah etwa 50 Jahre später, als der König von Assyrien heraufzog, Samaria belagerte und das Volk in die Gefangenschaft nach Assyrien wegführte. Auf solche Weise erfüllte sich diese erste Weissagung des Propheten Hosea innerhalb weniger Jahrzehnte. - „Jisreel“ heißt: „Gott streut aus“ oder „Gott säet“. Darin lag zunächst die Ankündigung des Gerichts, unter welchem das Volk Israel heute noch steht: Gott hat sie zerstreut unter alle Völker der Erde. Doch liegt in diesem Namen zugleich Gnade für die Zukunft verborgen, wie wir in dem Abschnitt Kap. 1,10 - 2,1 sehen werden; denn der zerstreute Same Israels soll in der Zukunft aufsprossen, gesammelt werden und noch als eine „Pflanzung der Gerechtigkeit“ blühen zum Preise der Barmherzigkeit und Treue Gottes!