Sonnabend, den 29. Juli 1916
Psalm 97,10a
Der Jubel über den Regierungsantritt Jehovas und die Freude über die endgültige Vernichtung der Feinde wird nun abgelöst durch eine persönliche Mahnung des Geistes Gottes an die Gläubigen, zu deren Gunsten Gott so herrlich gehandelt hat. Sie werden angeredet als die, „welche Jehova lieben“. Wer auf diesen Namen Anspruch erhebt, der soll seine Liebe zum HERRN in der Tat erweisen. Er begehrt den dauernden Besitz unseres Herzens und Lebens: „Wenn ihr Mich liebet, so haltet Meine Gebote!“ Eines der ersten Gebote unseres HERRN aber ist: Abkehr, Trennung und dauerndes Sich-fernhalten von aller Art des Bösen. (Vergl. 1. Thess. 5,22.) Er will uns durchaus und immer völliger geschieden sehen von allem, was Ihm entgegen und mißfällig ist. Und zwar soll dies nicht etwas Erzwungenes und Äußerliches sein, daß wir nur, weil es uns geboten ist, uns vom Bösen lösen und fernhalten! O nein, es soll Herzenssache, Herzensstellung sein, innerste Übereinstimmung und Gemeinschaft mit unserem Gott. Wenn wir Ihn aus dankbarem Herzen lieben, so werden wir ganz gewiß und in immer vollständigerer Weise alles Böse als böse erkennen lernen und es von Herzensgrund hassen. (Lies Amos 5,14.15; Röm. 12,9.) Was David im Blick auf die Feinde Gottes sagte, das dürfen und sollen wir hinsichtlich aller Sünde, Finsternis und Ungerechtigkeit sagen: „Mit vollkommenem Hasse hasse ich sie, sie sind Feinde für mich!“ Gleichzeitig aber, da unsere Erkenntnis des Bösen noch so sehr mangelhaft ist, wollen wir mit David diesem Herzensentschluß die Bitte hinzufügen: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz … meine Gedanken! Und siehe Du zu, ob ein Weg der Mühsal (etwas, das Dir Unehre und mir Schaden bringen könnte) bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Wege!“ (Ps. 139,23.24.)