Mittwoch, den 28. Juni 1916
Psalm 96,1-3
Die Aufforderung, dem Herrn ein neues Lied zu singen, ergeht dereinst an eine durch das Gericht gereinigte Erde, die – freigemacht von der Knechtschaft des Verderbnisses – unter dem Friedenszepter Christi wie ein Garten Gottes blühen wird. So viel Jammer und Schmerz, Blut und Tränen, Sünde und Finsternis jetzt die Erde bedeckt – dieser Psalm, im Verein mit all den herrlichen Zusagen der Schrift, darf uns ein Angeld darauf sein, daß die Macht der Sünde und der Finsternis gebrochen werden wird, daß der große Feind und Verderber einmal völlig von der Erde weichen muß! Welch ein Tag wird das sein, da diese Herrlichkeit anbricht! Die wahren Christen jauchzen demselben entgegen; sie heißen in der Schrift Kinder diese kommenden Tages (1. Thess. 5,5) – ihnen gehört durch die Erbarmungen Gottes in Christo die zukünftige Herrlichkeit und die gegenwärtige Gnade, und sie preisen den Namen des Herrn dafür! Wie Israel dereinst beim Anbruch des Tausendjährigen Reiches, so sind die wahren Christen in der Gegenwart von Gott berufen und beauftragt, Seine herrliche Rettung aus Sündenbann und Sündenschuld ihren Zeitgenossen zu verkündigen. Sie haben vor allen Dingen Verpflichtungen gegenüber ihrer nächsten Umgebung; aber auch des Herrn Arbeit in der Ferne, die Mission in den Heidenländern bedarf ihres ganzen Interesses, ihrer ernsten Gebete, ihrer freudigen Opfer! (V. 3.) Die augenblicklichen, ernsten Weltereignisse geben den Kindern Gottes – sowohl draußen im Kriege wie hinter der Front, in der Heimat wie auf den fernen Missionsgebieten – eine besondere, vielleicht die letzte Gelegenheit, die kostbare Botschaft von Jesu zu verkündigen und mühselige und beladene Sünder zu Ihm, dem großen Retter und Befreier, zu führen. „Gerettet sein gibt Rettersinn“ - wo sich dies bei einem Christen nicht bewahrheitet, da stimmt irgend etwas im inneren Leben nicht!