Sonntag, den 2. Januar 1916
Psalm 91,4-6
Unsere Soldaten draußen im Kampfe wissen gut, von welcher Bedeutung ein sicherer „Unterstand“ ist. Der einzig sichere Bergungsort für die Seele ist Jesus, der Heiland der Welt. Laß dich fragen: Bist du in Ihm geborgen? Kannst du freudig bekennen: Jesus ist mein und ich bin Sein? Nur dann kannst du die köstlichen Erfahrungen machen, von denen dieser Psalm spricht. – Ein unter den Flügeln des Allmächtigen geborgener Gläubiger braucht den Kampf, in den er gestellt wird, nicht zu fürchten. Die Obrigkeit der Finsternis wird sich wider ihn erheben, wenn er auf ihre Lockungen und Versuchungen nicht eingeht; aber Gottes Treue und Wahrheit deckt ihn: „Der, welcher in euch ist, ist größer als der, welcher in der Welt ist“ (1. Joh. 4,4). – Wahre Gottesfurcht befreit von Menschen- und Teufelsfurcht! Wir bergen uns hinter dem Schilde des Vertrauens auf unseren Gott, und all die feurigen Pfeile des Bösen prallen daran ab, ohne uns zu schaden. Adam und Eva ließen im Paradiese den Schild des unbedingten Vertrauens auf ihren Gott aus der Hand gleiten, und alsbald verwundete der Teufel ihre Seelen durch die giftigen Pfeile des Mißtrauenes gegen Gott und der Versuchung zum Ungehorsam. So kann es auch uns gehen! Es ist erschreckend, wie viele Gläubige kraftlos und kampfunfähig darniederliegen an den Verwundungen und Vergiftungen, die Welt und Sünde ihnen beigebracht! Statt siegreich auf dem Kampfplatz des Glaubens zu stehen, liegen sie friede- und freudelos im Lazarett des Unvermögens, der Trägheit und Untreue! Wo befinde ich mich?