BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 3. Mose -- 301 ( Unheil für Ungehorsam: Schrecken, Krankheiten, Verluste, Niederlagen, Flucht )
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DAS DRITTE BUCH MOSE (Leviticus)
C. GOTTES GESETZ -- TEIL 6: HEILIGUNG (3. Mose 17-27)
14. Segen für Gehorsam und Unheil für Ungehorsam (3. Mose 26,3-46)

c) Unheil für Ungehorsam: Schrecken, Krankheiten, Verluste, Niederlagen, Flucht (3. Mose 26,14-17)


3. MOSE 26,14-17

14 Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und nicht tun diese Gebote alle 15 und werdet meine Satzungen verachten und eure Seele wird meine Rechte verwerfen, daß ihr nicht tut alle meine Gebote, und werdet meinen Bund brechen, 16 so will ich euch auch solches tun: ich will euch heimsuchen mit Schrecken, Darre und Fieber, daß euch die Angesichter verfallen und der Leib verschmachte; ihr sollt umsonst euren Samen säen, und eure Feinde sollen ihn essen; 17 und ich will mein Antlitz wider euch stellen, und sollt geschlagen werden vor euren Feinden; und die euch hassen, sollen über euch herrschen, und sollt fliehen, da euch niemand jagt.

So groß der Segen des Gehorsams ist, so schwer und bitter sind die Folgen und Strafen des Ungehorsams für das Volk Gottes. Es handelt sich hier nicht um einen einzelnen Fehltritt, von dem man übereilt werden kann (Gal. 6,1), sondern um bewußte Mißachtung der göttlichen Gebote.

Galater 6,1-- Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest.

Wie viele, die zum Volke Gottes gezählt sein wollen, machen sich auch heute dieser Mißachtung schuldig! An Stelle einer heiligen Furchtlosigkeit erfüllt die Seele des Ungehorsamen Furcht und Schrecken, er ist unruhig und unstet in allen seinen Wegen: „Die Gesetzlosen fliehen, obwohl kein Verfolger da ist; die Gerechten aber sind getrost gleich einem jungen Löwen.“ (Spr. 28,1.) Statt erquickt zu sein, hat der Ungehorsame eine verschmachtete Seele; statt daß sein inneres Auge erleuchtet wird durch den Geist Gottes, erlischt es! Statt Segen und Gelingen zu haben, sieht der Ungehorsame immer wieder seine Bemühungen vereitelt; wenn er wirklich für den Herrn etwas tun will, ruht kein Segen darauf! Petrus sagt von demjenigen Gläubigen, welcher es im praktischen Wandel an Entschiedenheit, Enthaltsamkeit, Gottseligkeit und Liebe fehlen läßt, daß er träge und fruchtleer dastehe, blind oder mindestens gesagt kurzsichtig sei und daß er „der Reinigung seiner vorigen Sünden vergessen habe!“ (2. Petri 1,9.)

2. Petrus 1,9-- welcher aber solches nicht hat, der ist blind und tappt mit der Hand und vergißt die Reinigung seiner vorigen Sünden.

Ja, durch Ungehorsam begibt sich der Gläubige freiwillig von neuem unter die Herrschaft des Feindes und der Sünde; das ist furchtbar! Die Schrift sagt: „So denn, Brüder, sind wir Schuldner – nicht dem Fleische, um nach dem Fleische zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben! Wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben!“ (Röm. 8,12.13; vgl. Jer. 7,22-28; 11,1-8; Klagel. 1,12-20.)

Römer 8,12.13-- 12 So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. 13 Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben./ Jeremia 7,22-28 -- 22 Denn ich habe euren Vätern des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, weder gesagt noch geboten von Brandopfer und anderen Opfern; 23 sondern dies gebot ich ihnen und sprach: Gehorchet meinem Wort, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; und wandelt auf allen Wegen, die ich euch gebiete, auf daß es euch wohl gehe. 24 Aber sie wollen nicht hören noch ihre Ohren zuneigen, sondern wandelten nach ihrem eigenen Rat und nach ihres bösen Herzens Gedünken und gingen hinter sich und nicht vor sich. 25 Ja, von dem Tage an, da ich eure Väter aus Ägyptenland geführt habe, bis auf diesen Tag habe ich stets zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten. 26 Aber sie wollen mich nicht hören noch ihre Ohren neigen, sondern waren halsstarrig und machten's ärger denn ihre Väter. 27 Und wenn du ihnen dies alles schon sagst, so werden sie dich doch nicht hören; rufst du ihnen, so werden sie dir nicht antworten. 28 Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das den HERRN, seinen Gott, nicht hören noch sich bessern will. Der Glaube ist untergegangen und ausgerottet von ihrem Munde./ Jeremia 11,1-8 -- 1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN, und sprach: 2 Höret die Worte dieses Bundes, daß ihr sie denen in Juda und den Bürgern zu Jerusalem saget. 3 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, 4 den ich euren Vätern gebot des Tages, da ich sie aus Ägyptenland führte, aus einem eisernen Ofen, und sprach: Gehorchet meiner Stimme und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, 5 auf daß ich den Eid halten möge, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben ein Land, darin Milch und Honig fließt, wie es denn heutigestages steht. Ich antwortete und sprach: HERR, ja, es sei also! 6 Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Städten Juda's und auf allen Gassen zu Jerusalem und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und tut darnach! 7 Denn ich habe euren Vätern gezeugt von dem Tage an, da ich sie aus Ägyptenland führte, bis auf den heutigen Tag und zeugte stets und sprach: Gehorchet meiner Stimme! 8 Aber sie gehorchten nicht, neigten auch ihre Ohren nicht; sondern ein jeglicher ging nach seines bösen Herzens Gedünken. Darum habe ich auch über sie kommen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich geboten habe zu tun, und nach dem sie doch nicht getan haben. / Klagelieder 1,12-20 -- 12 Euch sage ich allen, die ihr vorübergeht; Schauet doch und sehet, ob irgend ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat; denn der HERR hat mich voll Jammers gemacht am Tage seines grimmigen Zorns. 13 Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten. Er hat meinen Füßen ein Netz gestellt und mich zurückgeprellt; er hat mich zur Wüste gemacht, daß ich täglich trauern muß. 14 Meine schweren Sünden sind durch seine Strafe erwacht und in Haufen mir auf den Hals gekommen, daß mir alle meine Kraft vergeht. Der HERR hat mich also zugerichtet, daß ich nicht aufkommen kann. 15 Der HERR hat zertreten alle meine Starken, die ich hatte; er hat über mich ein Fest ausrufen lassen, meine junge Mannschaft zu verderben. Der HERR hat der Jungfrau Tochter Juda die Kelter getreten. 16 Darum weine ich so, und meine beiden Augen fließen mit Wasser, daß der Tröster, der meine Seele sollte erquicken, fern von mir ist. Meine Kinder sind dahin; denn der Feind hat die Oberhand gekriegt. 17 Zion streckt ihre Hände aus, und ist doch niemand, der sie tröste; denn der HERR hat rings um Jakob her seinen Feinden geboten, daß Jerusalem muß zwischen ihnen sein wie ein unrein Weib. 18 Der HERR ist gerecht; denn ich bin seinem Munde ungehorsam gewesen. Höret, alle Völker, schauet meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und Jünglinge sind ins Gefängnis gegangen. 19 Ich rief meine Freunde an, aber sie haben mich betrogen. Meine Priester und Ältesten in der Stadt sind verschmachtet; denn sie gehen nach Brot, damit sie ihre Seele laben. 20 Ach Herr, siehe doch, wie bange ist mir, daß mir's im Leibe davon weh tut! Mein Herz wallt mir in meinem Leibe, weil ich so gar ungehorsam gewesen bin. Draußen hat mich das Schwert und im Hause hat mich der Tod zur Witwe gemacht.

(Sonntag, 1. Dezember 1918)

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