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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)
8. Mose verhandelt mit dem HERRN, dass sein Angesicht doch mit hinaufzieht nach Kanaan (2. Mose 33,11-17)
2. Mose 33,17
17 Der HERR sprach zu Mose: Was du jetzt geredet hast, will ich auch tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.
Mose findet also volle Huld und Anerkennung bei Gott in seiner neuen Stellung als Mittler des Volkes: „Du hast Gnade gefunden in Meinen Augen, und Ich kenne dich mit Namen!“ - Dies war ein wunderbares Zeugnis, das Mose hier von Gott empfing, ein Zeugnis des persönlichen Wohlgefallens und der innigen Vertrautheit! - Unwillkürlich denken wir an jenes persönliche Zeugnis, das unserem großen Mittler zuteil wurde, als Er Sich mit denen vereinigte, die da kamen, um ihre Sünden zu bekennen, sich von denselben zu lösen und zu reinigen: „Als Jesus im Jordan getauft war, stieg Er alsbald vom Wasser herauf. und siehe, die Himmel taten sich über Ihm auf (oder: wurden Ihm aufgetan), und Er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf Ihn kommen. Und siehe, eine Stimme ertönte aus den Himmeln, welche sprach: Dieser ist Mein geliebter Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen gefunden habe!“ - Wie am Anfang Seiner Laufbahn, empfing unser Herr das gleiche Zeugnis vom Vater am Schluß derselben, als Er mit Seinen drei bevorzugten Jüngern auf dem heiligen Berge war. Eine lichte Wolke überschattete sie - von alters her das Zeichen der Gegenwart und Herrlichkeit Gottes! - und aus der Wolke ertönte die Stimme des Vaters: „Dieser ist Mein geliebter Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen gefunden habe; hört auf Ihn!“ [Luk. 3,21. 22; 9,28-36.]
Lukas 3,21.22 -- 21 Und es begab sich, da sich alles Volk taufen ließ und Jesus auch getauft war und betete, daß sich der Himmel auftat 22 und der heilige Geist fuhr hernieder in leiblicher Gestalt auf ihn wie eine Taube und eine Stimme kam aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. / Lukas 9,28-36 -- 28 Und es begab sich nach diesen Reden bei acht Tagen, daß er zu sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, zu beten. 29 Und da er betete, ward die Gestalt seines Angesichts anders, und sein Kleid ward weiß und glänzte. 30 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia; 31 die erschienen in Klarheit und redeten von dem Ausgang, welchen er sollte erfüllen zu Jerusalem. 32 Petrus aber, und die mit ihm waren, waren voll Schlafs. Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer bei ihm stehen. 33 Und es begab sich, da die von ihm wichen, sprach Petrus zu Jesu: Meister, hier ist gut sein. Lasset uns drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine. Und er wußte nicht, was er redete. 34 Da er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, da sie die Wolke überzog. 35 Und es fiel eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören! 36 Und indem solche Stimme geschah, fanden sie Jesum allein. Und sie verschwiegen es und verkündigten niemand in jenen Tagen, was sie gesehen hatten.
Und ein noch erhabeneres Zeugnis der Anerkennung und des Wohlgefallens ist unserem Mittler zuteil geworden, nachdem Er das Werk am Kreuz für uns vollbracht hat: „Nachdem Er die Reinigung unserer Sünden vollbracht hat, hat Er Sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe, und hat das Zeugnis empfangen: „Dein Thron, o Gott, besteht in alle Ewigkeit! Ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter Deines Reiches. Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat Gott, Dein Gott, Dich gesalbt mit Freudenöl weit über Deine Gefährten!“ - Wie herrlich, daß Gott uns einen solchen Erlöser und Mittler geschenkt hat - daß „Er Ihn zur Rechten Seines Thrones erhöht hat und „Ihm einen Namen gegeben hat, der alle anderen Namen überragt, damit in dem Namen Jesu Christi, des Königs der Könige, alle Knie sich beugen sollen im Himmel und auf Erden und unter der Erde. Und alle Zungen sollen bekennen, daß Jesus Christus Herrscher ist! Dies dient zur Verherrlichung Gottes des Vaters.“ - So ist also Mose hier ein schwaches, aber köstliches Abbild von Dem, durch welchen die ganze Gnade und Wahrheit, die ganze Liebe und Herrlichkeit Gottes geoffenbart worden ist für uns. (Lies Kol. 1,16-20; 2,1-4. 9; [Hebr. 3,1-6].)
Kolosser 1,16-20 -- 16 Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. 17 Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. 18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; er, welcher ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, auf daß er in allen Dingen den Vorrang habe. 19 Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte 20 und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz, durch sich selbst. / Kolosser 2,1-4.9 -- 1 Ich lasse euch aber wissen, welch einen Kampf ich habe um euch und um die zu Laodizea und alle, die meine Person im Fleisch nicht gesehen haben, 2 auf daß ihre Herzen ermahnt und zusammengefaßt werden in der Liebe und zu allem Reichtum des gewissen Verständnisses, zu erkennen das Geheimnis Gottes, des Vaters und Christi, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. 4 Ich sage aber davon, auf daß euch niemand betrüge mit unvernünftigen Reden. ... 9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, / Hebräer 3,1-6 -- 1 Derhalben, ihr heiligen Brüder, die ihr mit berufen seid durch die himmlische Berufung, nehmet wahr des Apostels und Hohenpriesters, den wir bekennen, Christus Jesus, 2 der da treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause. 3 Dieser aber ist größerer Ehre wert denn Mose, soviel größere Ehre denn das Haus der hat, der es bereitete. 4 Denn ein jeglich Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, das ist Gott. 5 Und Mose war zwar treu in seinem ganzen Hause als ein Knecht, zum Zeugnis des, das gesagt sollte werden, 6 Christus aber als ein Sohn über sein Haus; des Haus sind wir, so wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest behalten.
Zur Rechten Gottes auf den Thron
hat sich gesetzt des Vaters Sohn,
nachdem die Sünd Er sühnte.
In Ewigkeit nun fest besteht
Der Thron der höchsten Majestät;
Er herrscht - der einstmals diente!
Es herrscht, o Herr, in Deinem Reich
Heil und Gerechtigkeit zugleich,
Weil Du gehaßt die Sünde!
Mit Freudenöl salbt Dich Dein Gott
Weit über jeden, den aus Not
Du hoch erhobst zum Kinde.
Dein Name nun gar herrlich ist,
Weil Du Erlöser - Mittler bist,
Erhöht zur Rechten droben.
Ein jedes Knie beugt sich vor Dir
Im Himmel und auf Erden hier!
Es muß Dich alles loben!
(Mittwoch, 29. Mai 1935)