BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 380 (EXKURS: Die später erneute Herstellung und göttliche Beschreibung zweier Gesetzestafeln)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
E. GESETZ 2: Der Plan des Heiligtums (2. Mose 25-31)

22. EXKURS: Die später erneute Herstellung und göttliche Beschreibung zweier Gesetzestafeln (5. Mose 10,1-5)


5. Mose 10,1-5

1 Zu derselben Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten und komm zu mir auf den Berg und mache dir eine hölzerne Lade, 2 so will ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den ersten waren, die du zerbrochen hast; und du sollst sie in die Lade legen. 3 Also machte ich die Lade von Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und ging auf den Berg und hatte die zwei Tafeln in meinen Händen. 4 Da schrieb er auf die Tafeln, wie die erste Schrift war, die zehn Worte, die der HERR zu euch redete aus dem Feuer auf dem Berge zur Zeit der Versammlung; und der HERR gab sie mir. 5 Und ich wandte mich und ging vom Berge und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte, daß sie daselbst wären, wie mir der HERR geboten hatte.

Dem König Hiskia hatte der Herr, als er schon auf ein Sterbebett gelegt worden war - als er seine Sünde tief beklagte und seinen Gott heiß und demütig anflehte, noch einmal „neue Tafeln“ geschenkt: „Ich habe dein Gebet erhört! Ich habe deine Tränen angesehen! Siehe, Ich will zu deinen Tagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen.“ [Lies Jes. 38,1-22.]

Jesaja 38,1-22 -- 1 Zu der Zeit ward Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben und nicht lebendig bleiben! 2 Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum HERRN 3 und sprach: Gedenke doch, HERR, wie ich vor dir gewandelt habe in der Wahrheit, mit vollkommenem Herzen, und habe getan, was dir gefallen hat. Und Hiskia weinte sehr. 4 Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja und sprach: 5 Gehe hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen 6 und will dich samt dieser Stadt erretten von der Hand des Königs von Assyrien; denn ich will diese Stadt wohl verteidigen. 7 Und habe dir das zum Zeichen von dem HERRN, daß der HERR solches tun wird, was er geredet hat: 8 Siehe ich will den Schatten am Sonnenzeiger des Ahas zehn Stufen zurückziehen, über welche er gelaufen ist. Und die Sonne lief zehn Stufen zurück am Zeiger, über welche sie gelaufen war. 9 Dies ist die Schrift Hiskias, des Königs in Juda, da er krank gewesen und von der Krankheit geheilt worden war. 10 Ich sprach: Nun muß ich zu der Höllen Pforten fahren in der Mitte meines Lebens, da ich gedachte, noch länger zu leben. 11 Ich sprach: Nun werde ich nicht mehr sehen den HERRN, ja, den HERRN im Lande der Lebendigen; nun werde ich nicht mehr schauen die Menschen bei denen, die ihre Zeit leben. 12 Meine Zeit ist dahin und von mir weggetan wie eines Hirten Hütte. Ich reiße mein Leben ab wie ein Weber; er bricht mich ab wie einen dünnen Faden; du machst's mit mir ein Ende den Tag vor Abend. 13 Ich dachte: Möchte ich bis morgen Leben! Aber er zerbrach mir alle meine Gebeine wie ein Löwe; denn du machst es mit mir aus den Tag vor Abend. 14 Ich winselte wie ein Kranich und wie eine Schwalbe und girrte wie eine Taube; meine Augen wollten mir brechen: HERR, ich leide Not; lindere mir's! 15 Was soll ich reden? Er hat mir's zugesagt und hat's auch getan! Ich werde in Demut wandeln all meine Lebtage nach solcher Betrübnis meiner Seele. 16 HERR, davon lebt man, und das Leben meines Geistes steht ganz darin; denn du ließest mich wieder stark werden und machtest mich leben. 17 Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. 18 Denn die Hölle lobt dich nicht; so rühmt dich der Tod nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Wahrheit; 19 sondern allein, die da leben, loben dich, wie ich jetzt tue. Der Vater wird den Kindern deine Wahrheit kundtun. 20 HERR, hilf mir, so wollen wir meine Lieder singen, solange wir leben, im Hause des HERRN! 21 Und Jesaja hieß, man sollte ein Pflaster von Feigen nehmen und auf seine Drüse legen, daß er gesund würde. 22 Hiskia aber sprach: Welch ein Zeichen ist das, daß ich hinauf zum Hause des HERRN soll gehen!

Es war wirklich eine Gnade von Gott, das empfand Hiskia tief. Er rief aus: „Siehe, zum Heil Wurde mir das bittere Leid! Herr, Du zogest liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube; und alle meine Sünden hast Du hinter Deinen Rücken geworfen.“ - Ja, tiefe Lektionen hatte der König in diesen angstvollen Tagen und Nächten gelernt; und er beschloß: „Ich will sachte wallen - vorsichtig wandeln - alle die noch vor mir liegenden Jahre, nachdem meine Seele solche Bekümmernis durchgemacht hat! Dadurch allein, o Herr, lebt man, und in jeder Hinsicht besteht hierin - nämlich in der tiefen, demütigen Abhängigkeit von Gott! - das Leben für meinen Geist!“ - Wir denken hier an die Lade, die Mose auf Gottes Befehl für die zweiten Tafeln anfertigte. Werden wir die „neuen Tafeln“ stets in dieser Lade bewahren? - Die vor Sünde bewahrende Macht des Herrn - dieser besondere Schutz für das neugeschenkte, um so hohen Preis zurechtgebrachte Leben - werden wir sie von nun ab jeden Augenblick in Anspruch nehmen? - Dem König David hat Gott diese Gnade schenken können. Er hat es gelernt - nach tiefen Demütigungen und schmerzlichen Erfahrungen der eigenen Unzuverlässigkeit und Unzulänglichkeit: Der Herr allein kann Stunde um Stunde der Bewahrer meiner Seele und meines praktischen Wandels sein: Der Herr ist mein Hirte; Er - mein Hüter und Bewahrer - mein Schatten über meiner rechten Hand! Er will nicht zulassen, daß mein Fuß wanke oder irregehe; Er will bewahren meine Seele! - Ja, meine Hilfe, meine Bewahrung vor Sünde kann nur Stunde um Stunde von Ihm kommen, der Himmel und Erde gemacht hat. Zu Ihm hebe ich meine Augen auf: „Bewahre mich, Herr, denn ich traue auf Dich!“ - So tief wie König Davids Zurechtbringung, die sich bis zum Ziel als eine haltbare, göttlich gegründete, auswies, war König Hiskias Zurechtbringung nicht. Wir sind schmerzlich enttäuscht, wenn wir das nächste Kapitel, das auf seine Begnadigung und Rettung vom Tode folgt, lesen. (Lies Jes. 39,1-8.)

Jesaja 39,1-8 -- 1 Zu der Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, König zu Babel, Briefe und Geschenke an Hiskia; denn er hatte gehört, daß er krank gewesen und wieder stark geworden wäre. 2 Des freute sich Hiskia und zeigte ihnen das Schatzhaus, Silber und Gold und Spezerei, köstliche Salben und alle seine Zeughäuser und alle Schätze, die er hatte. Nichts war, das ihnen Hiskia nicht zeigte in seinem Hause und in seiner Herrschaft. 3 Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was sagen diese Männer, und woher kommen sie zu dir? Hiskia sprach: Sie kommen von fern zu mir, nämlich von Babel. 4 Er aber sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Hiskia sprach: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen und ist nichts, das ich ihnen nicht hätte gezeigt in meinen Schätzen. 5 Und Jesaja sprach zu Hiskia: Höre das Wort des HERRN Zebaoth: 6 Siehe es kommt die Zeit, daß alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag, wird gen Babel gebracht werden, daß nichts bleiben wird, spricht der HERR. 7 Dazu werden sie von deinen Kindern, die von dir kommen werden und du zeugen wirst, nehmen, daß sie müssen Kämmerer sein am Hofe des Königs zu Babel. 8 Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du sagst, und sprach: Es sei nur Friede und Treue, solange ich lebe.

Die Schrift sagt: „Auf sein Gebet hin redete der Herr zu ihm und verlieh ihm das Wunder seiner Gesundung. Doch Hiskia vergalt dem Herrn nicht entsprechend der großen Wohltat, die ihm widerfahren war, und sein Herz überhob sich! - Da kam Gottes Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem. Und Hiskia demütigte sich wegen der Überhebung seines Herzens und der Zorn kam nicht über Jerusalem in seinen Tagen.“ - Glücklich die, welche sich wenigstens „die zweiten Tafeln“ unversehrt zu erhalten wissen und noch eilends nachholen, was sie vorher versäumt haben an Weihe für Gott - an Rettungsarbeit unter den Menschen - an Jesusähnlichkeit!

(Samstag, 23. März 1935)

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Zuletzt geändert am 30.04.2018 14:02 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)