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20. Der HERR gebietet die Heiligung des Sabbattages als Zeichen eines ewigen Bundes (2. Mose 31,12-17)
2. Mose 16,22-30
22 Und des sechsten Tages sammelten sie des Brots zwiefältig, je zwei Gomer für einen. Und alle Obersten der Gemeinde kamen hinein und verkündigten's Mose. 23 Und er sprach zu ihnen: Das ist's, was der HERR gesagt hat: Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN; was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das lasset bleiben, daß es behalten werde bis morgen. 24 Und sie ließen's bleiben bis morgen, wie Mose geboten hatte; da ward's nicht stinkend und war auch kein Wurm darin. 25 Da sprach Mose: Esset das heute, denn es ist heute der Sabbat des HERRN; ihr werdet's heute nicht finden auf dem Felde. 26 Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein. 27 Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus, zu sammeln, und fanden nichts. 28 Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, zu halten meine Gebote und Gesetze? 29 Sehet, der HERR hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage zweier Tage Brot. So bleibe nun ein jeglicher in dem Seinen, und niemand gehe heraus von seinem Ort des siebenten Tages. 30 Also feierte das Volk am siebenten Tage.
Das 4. Gebot für Israel lautete: „Gedenke des Sabbattages, daß du Ihn heiligst!“ [2. Mos. 20,8.] - Wenn wir auch in der Geschichte der Patriarchen keine Erwähnung des Sabbatgebotes oder einer Sabbatfeier finden, so setzt doch die Form dieses Gebotes voraus, daß der Sabbat von alters her bereits gekannt und gefeiert wurde. Das jetzige Gebot legt diese Feier nur gesetzlich fest! Jedenfalls haben Adam und Eva aus dem Paradiese schon die schone Feier des Sabbattages mitgenommen in ihr Leben der Mühe und Arbeit! - Es ist sehr bemerkenswert, daß die heidnischen Volker keinen regelmäßig wiederkehrenden Ruhetag kennen, obwohl manche etwas von einer siebentägigen Woche wissen! - Für Israel war der Sabbat das Zeichen ihrer Gemeinschaft mit Gott. An diesem Tage sollten sie nach Leib und Seele von den Lasten und Mühen des gewöhnlichen Lebens frei sein, damit ihr innerer Mensch zu wahrer Ruhe und Kraft in Gott kommen könne. Seiner Menschenwürde, die auf der Gottesebenbildlichkeit seiner Natur beruht, sollte der Israelit an diesem Tage in besonderer Weise froh sein und sich der Höhe seiner Berufung und Aufgabe bewußt werden. Jesus sagt: „Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen!“ - Zugleich sollte der Sabbat ein Vorschmack von der ewigen Ruhe und Herrlichkeit sein (vgl. Offenb. 21,1-5) und daher als ein heilig-fröhlicher Tag begangen werden.
Nicht nur der Israelit und seine Familie, sondern auch Knecht und Magd sollten diesen schönen Ruhetag genießen und durch denselben näher zu Gott gezogen werden; ebenso auch der eben anwesende Fremde. Selbst das Vieh sollte die Ruhe des Sabbattages wohltuend und entlastend empfinden! -Erst durch das Pharisäertum lagerte sich allmählich ein Geist peinlicher Ängstlichkeit und Düsterkeit über den Sabbat! - Da einerseits die geistliche Bedeutung des Sabbats so köstlich für uns ist und andererseits manche Christen durch eine falsche Unterweisung in Gefahr stehen, zum äußerlichen Halten des Sabbats zurückzukehren, so verweilen wir etwas länger bei diesem Gegenstand! - Der Herr Jesus hat, als Er in dieser Welt war, inmitten des Jammers und Elends der Menschen nicht geruht, sondern Er war unermüdlich tätig, um die Menschen von der Sünde und ihren Folgen zu befreien. Gerade an den Sabbattagen hat Er zahlreiche Wunderwerke der Heilung und Rettung vollbracht. An einem Sabbat sagte Er: „Ich muß die Werke Dessen wirken, der Mich gesandt hat!“ und wieder an einem Sabbat: „Mein Vater ist ohne Unterlaß am Werk, und auch Ich arbeite beständig!“ [Lies Joh. 5,16.17; 9,4.]
Alle, die in Buße und Glauben Seine Gnade in Anspruch nahmen, wurden geheilt von Krankheit und Sünde und empfingen Kraft zu einem neuen Leben in Seiner Nachfolge! [Lies Luk. 4,38-40; 13,10-17.]
Der Opfertod unseres Heilandes, Sein vollbrachtes Erlösungswerk von Golgatha, ist die vollkommene Grundlage einer ewigen Sabbatruhe für Gott und Seine Erlösten! Dieses Opfer entspricht sowohl allen gerechten und heiligen Anforderungen Gottes hinsichtlich der Sünde als auch den innersten Bedürfnissen des armen, schuldbeladenen Sünders, der ernstlich nach Vergebung und Frieden verlangt. - Ja, wer in Wahrheit seine Zuflucht zu Jesus, dem Sündentilger und Sünderheiland, genommen hat, der kann singen und sagen:
Betet voll Bewund'rung an;
Alle, alle meine Sünden
Hat Sein Blut hinweggetan.
Sel'ger Ruhort! - Süßer Friede
Füllet meine Seele jetzt:
Da, wo Gott mit Wonne ruhet,
Bin auch ich in Ruh' gesetzt!
(Sonntag, 10. März 1935)