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12. Gott der HERR verurteilt Adam (1. Mose 3,17-19)
1. MOSE 3,17-19
17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
3. MOSE 26,3-5.14-16.33
3 Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun, 4 so will ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen, 5 und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte bis zur Zeit der Saat; und sollt Brots die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen. … 14 Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und nicht tun diese Gebote alle 15 und werdet meine Satzungen verachten und eure Seele wird meine Rechte verwerfen, daß ihr nicht tut alle meine Gebote, und werdet meinen Bund brechen, 16 so will ich euch auch solches tun: ich will euch heimsuchen mit Schrecken, Darre und Fieber, daß euch die Angesichter verfallen und der Leib verschmachte; ihr sollt umsonst euren Samen säen, und eure Feinde sollen ihn essen; … 33 Euch aber will ich unter die Heiden streuen, und das Schwert ausziehen hinter euch her, daß euer Land soll wüst sein und eure Städte verstört.
Von welcher Bedeutung der göttliche Urteilsspruch über den Mann ist, der auch die Frau mit umfaßt, da sie Adams Gehilfin und Lebensgefährtin ist, sieht man daran, daß diesem Urteilsspruch in feierlicher Form die Entscheidungsgründe vorausgeschickt werden: „Weil du gehört hast auf die Stimme deiner Frau und (infolge dieser schöpfungswidrigen Unterordnung unter sie) gegessen hast von diesem Baume, so sei verflucht der Erdboden um deinetwillen!“ [Jer. 14,4; vgl. 1. Mose 5,29; Psalm 90,7-9; Joel 1,10-12.]
Auf diese Einleitung folgt dann der erste, den Beruf Adams betreffende Teil des göttlichen Urteils. Es ist bedeutsam, in diesem Urteilsspruch die Gegensätze zu dem früheren Stand der Unschuld und Segnung klarzulegen: aus einem freudigen, erfolgreichen Schaffen soll ein sorgenvoller, mühseliger, mit häufigem Mißerfolg, mit Schweiß und Enttäuschung geführter Kampf um das tägliche Brot werden, und dieses muß fortan der Schöpfung abgerungen werden; sie gibt es nicht mehr freudig her wie im Paradiese! [Man lese hier das das äußerst treffende Wort Jes. 24,4-6.]
Doch nicht nur auf dem Acker des wirklichen Landmannes wachsen Dornen und Disteln, daran man sich die Hände zersticht, auch auf dem Acker des Arbeiters, auf dem Acker des Beamten, auf dem Acker des Geschäftsmannes und Fabrikherren – überall, in jedem Stand und Beruf gibt es spitzige Dornen und Disteln. Überall gibt es Kummer und Sorgen genug, überall Schweiß des Angesichts, überall Überanstrengung – Anforderungen welche die Kraft übersteigen, Schwierigkeiten, Mühsale und Verlegenheiten verursachen! [Lies Pred. 2,22.23; Jer. 45,3; Hiob 15,24.]
Statt des von Gott gepflanzten Gartens mit seinen paradiesisch schönen Bäumen und Früchten ist dem Menschen nunmehr der Acker des Lebens angewiesen, auf welchem ihm mühsame Arbeit, Dornen und Disteln beschieden sind. Dem echten Kinde Gottes jedoch wird bei all diesen Mühseligkeiten wunderbare Emporhebung und Erquickung zuteil, weil es in Jesus Christus ein neues Leben und himmlische Kraft gefunden hat! [Lies 2. Kor. 5,17: vgl. 2. Kor. 4,8; vgl. Psalm 84,4-7.]