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4. TAG 1: Licht und Finsternis (1. Mose 1,3-5)
1. MOSE 1,3-5
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. 4 Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
HIOB 36,30
30 siehe, so breitet er aus sein Licht über dieselben und bedeckt alle Enden des Meeres.
HIOB 38,19
19 Meinst du, daß er deine Gewalt achte oder Gold oder irgend eine Stärke oder Vermögen?
„So ward es Abend, und es ward Morgen, der erste Tag!“ Die Erschaffung des Lichts erfolgte also am ersten Tage, und dadurch wurde die Herrschaft der Grundfinsternis gebrochen. Das Hervorstrahlen des Lichts war der erste Tag im eigentlichen Sinn des Wortes. Allerdings vernichtete das Licht nicht die Finsternis, sondern stellte ihr für den weiteren Verlauf eine neue Überwindungskraft entgegen. Und so wurde es Abend und wurde Morgen. Die Dunkelheit kehrte wieder, aber nicht die vorherige absolute Finsternis, sondern nur eine beschränkte Dunkelheit. Diese wich immer wieder dem hervorbrechenden Tageslicht, wie es nun dauernd von Gott geschenkt war! – Der Apostel Paulus erinnert uns an diesem Auftakt des Wiederherstellungswerkes in der Schöpfung, wenn er in 2. Kor. 4,4 sagt: „Derselbe Gott, der einst aus der Finsternis hervor Licht erstrahlen ließ, Er ist es auch, der in unsere vorher so dunklen Herzen hineingeleuchtet und hineingebracht hat den Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, wie er uns entgegenstrahlt in dem gnadenvollen Angesicht unseres Herrn Jesus Christus!“ (Lies auch 1. Thess. 5,4-8; vgl. Joh. 8,12; 11,9.19.)
Ist „der Tag“, wie unser Text hier lehrt, eine uranfängliche, schöpferische Einrichtung Gottes, so sind wohl die berichteten sechs Arbeitstage Gottes als vierundzwanzigstündige Tage aufzufassen! Doch es sprechen bei manchen anderen Auslegern auch bedeutsame Gründe dagegen, die Schöpfungstage als Zeiträume von der Kürze gewöhnlicher Tage zu fassen. – Sobald man nämlich das Sechstagewerk Gottes als die Urschöpfung ansieht, fehlen uns die vielen Millionen von Jahren, die in der Bildung der verschiedenen Erdschichten begründet liegen und angezeigt sind! Erblickt man jedoch die Urschöpfung schon gleich im ersten Vers unseres Kapitels – und nimmt man zwischen dem ersten und dem zweiten Vers der Bibel den Fall Satans und dessen furchtbare Folgen an – sieht man also in dem Sechstagewerk nur eine Wiederherstellung der Schöpfung, so ist die ganze Schwierigkeit wegen der vielen Millionen von Jahren, die die Erde zu ihrer Entwicklung brauchte, geschwunden! Der erste Vers der Bibel bietet dafür ja einen unendlichen Zeitraum. – Wie wunderbar und erhaben ist doch diese ganze Schilderung! [Lies Psalm 8,1.9; 66,1-3; 90,1.2; vgl. Psalm 93,1-5.]
(Samstag, 5.6.1948)