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JAHRGANG 1934
Oktober 1934

Donnerstag, den 18. Oktober 1934


2. Mose 25,1-9

Schön ist, daß alles gebraucht werden konnte für das Heiligtum - daß nicht nur die wertvollen Gaben der Reichen - Gold und Silber und Edelsteine - Verwendung fanden, sondern ebenso auch einfache Dinge, die die Armen besaßen und hergeben konnten. Selbst die Kinder konnten Ziegenhaar sammeln. Die Armen in Israel durften Widderfelle, Dachsfelle und Akazienholz bringen. Alles fand Verwendung bei der Arbeit am Heiligtum! - Im Königreich Gottes werden die kleinen Opfer der Unbemittelten, wenn sie aus einem gebefreudigen, dankbaren Herzen kommen, ebenso gewertet wie die wertvollen Gaben der Bemittelten. (Lies 1. Sam. 16,7b.) - Mit welcher Liebe hat der Herr Jesus auf die Scherflein der armen Witwe geschaut, während daneben viele reiche Leute große Gaben einwarfen! Der Heiland hat extra Seine Jünger herzugerufen und zu ihnen gesprochen: „Seht einmal her! Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als all die anderen; denn alle spendeten von ihrem Überfluß, diese aber hat von ihrem Mangel gegeben: alles, was sie besaß*!“ - Es ist eine anerkannte Tatsache, daß die Unbemittelten unter den Kindern Gottes meist viel reichlicher geben, als die Bemittelten - daß die großen Gaben, welche für die Ausbreitung des Evangeliums oder für andere Zweige der Reichsgottesarbeit einkommen, meist von solchen stammen, die sich große Opfer auferlegen müssen, wenn sie etwas für des Herrn Sache tun wollen. - Lesen wir doch die rührende Beschreibung von dem liebevollen und reichen Geben der mazedonischen Christen in 2. Kor. 8 und 9! Der Apostel Paulus verwendet hier zwei lange Kapitel auf den Punkt „Gebefreudigkeit“, und er spricht darin den so einleuchtenden und doch so wenig beherzigten Erfahrungssatz aus: „Wer kärglich sät, hat eine kärgliche Ernte; aber die Fülle darf ernten, wer reichlich ausstreut! Jeder soll geben, wie es ihm ums Herz ist, nicht grämlich oder aus Zwang!“ - In den Tagen Davids offenbarte sich unter dem Volk Israel ein köstlicher Geist der Freigebigkeit: „Denn mit ungeteiltem Herzen zeigten sie sich bereit, für den Herrn zu opfern!“ David selbst hat mit aller Energie Schätze gesammelt für das Haus Gottes, welches sein Sohn Salomo bauen sollte: Gold und Silber und Erz und Edelsteine. Was er als König und Kriegsherr besaß und erworben hatte - alles legte er seinem Gott zu Füßen, weil er die größte Freude hatte an Seinem Hause! - Und als nun König David die Frage unter das Volk warf: „Wer ist bereit, heute seine Hand für den Herrn zu füllen?“ da kamen sowohl die Obersten wie die Schlichten des Volkes und brachten überreiche Gaben! Wir hören: „Das Volk freute sich, denn mit ungeteiltem Herzen zeigten sie sich bereit für den Herrn!“ Damals herrschten wirklich richtige Begriffe darüber, daß wir uns selbst und alles, was wir sind und haben, Gott schulden. - Im Namen des ganzen Volkes sprach David zu dem Herrn: „Von Dir kommt alles, und aus Deiner Hand stammt, was wir Dir gegeben haben!“ [Lies 1. Chron. 29,1-19.]

* Die Kinder eines rheinischen Waisenhauses wollten für Bodelschwinghs Rettungswerk etwas tun. Da brachte jedes von den Kleinen, was es hatte: 2, 5, 10 und einige sogar 50 Pfennige. Die Summe, die auf solche Weise zusammenkam, war äußerlich nicht groß. aber sie wurde zu einem kostbaren Schatz durch die Worte, die von Kinderhand dazu geschrieben waren: „Viel Geld haben wir nicht, aber jeder hat wenigstens alles gegeben!“

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