BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 222 (Gebot des HERRN: Sammlung einer Opfergabe der Israeliten für den Bau der Stiftshütte)
Diese BLZ Andacht: -- Im Original -- ERWEITERT

Vorige Andacht -- Nächste Andacht

DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
E. GESETZ 2: Der Plan des Heiligtums (2. Mose 25-31)

1. Gebot des HERRN: Sammlung einer Opfergabe der Israeliten für den Bau der Stiftshütte (2. Mose 25,1-9)


2. MOSE 25,1-9

1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Sage den Kindern Israel, daß sie mir ein Hebopfer geben; und nehmt dasselbe von jedermann, der es willig gibt. 3 Das ist aber das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold, Silber, Erz, 4 blauer und roter Purpur, Scharlach, köstliche weiße Leinwand, Ziegenhaar, 5 rötliche Widderfelle, Dachsfelle, Akazienholz, 6 Öl zur Lampe, Spezerei zur Salbe und zu gutem Räuchwerk, 7 Onyxsteine und eingefaßte Steine zum Leibrock und zum Amtschild. 8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne. 9 Wie ich dir ein Vorbild der Wohnung und alles ihres Geräts zeigen werde, so sollt ihr's machen.

Schön ist, daß alles gebraucht werden konnte für das Heiligtum - daß nicht nur die wertvollen Gaben der Reichen - Gold und Silber und Edelsteine - Verwendung fanden, sondern ebenso auch einfache Dinge, die die Armen besaßen und hergeben konnten. Selbst die Kinder konnten Ziegenhaar sammeln. Die Armen in Israel durften Widderfelle, Dachsfelle und Akazienholz bringen. Alles fand Verwendung bei der Arbeit am Heiligtum! - Im Königreich Gottes werden die kleinen Opfer der Unbemittelten, wenn sie aus einem gebefreudigen, dankbaren Herzen kommen, ebenso gewertet wie die wertvollen Gaben der Bemittelten. (Lies 1. Sam. 16,7b.)

1. Samuel 16,7 -- Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht an seine Gestalt noch seine große Person; ich habe ihn verworfen. Denn es geht nicht, wie ein Mensch sieht: ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.

Mit welcher Liebe hat der Herr Jesus auf die Scherflein der armen Witwe geschaut, während daneben viele reiche Leute große Gaben einwarfen! Der Heiland hat extra Seine Jünger herzugerufen und zu ihnen gesprochen: „Seht einmal her! Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als all die anderen; denn alle spendeten von ihrem Überfluß, diese aber hat von ihrem Mangel gegeben: alles, was sie besaß*!“ - Es ist eine anerkannte Tatsache, daß die Unbemittelten unter den Kindern Gottes meist viel reichlicher geben, als die Bemittelten - daß die großen Gaben, welche für die Ausbreitung des Evangeliums oder für andere Zweige der Reichsgottesarbeit einkommen, meist von solchen stammen, die sich große Opfer auferlegen müssen, wenn sie etwas für des Herrn Sache tun wollen. - Lesen wir doch die rührende Beschreibung von dem liebevollen und reichen Geben der mazedonischen Christen in 2. Kor. 8 und 9! Der Apostel Paulus verwendet hier zwei lange Kapitel auf den Punkt „Gebefreudigkeit“, und er spricht darin den so einleuchtenden und doch so wenig beherzigten Erfahrungssatz aus: „Wer kärglich sät, hat eine kärgliche Ernte; aber die Fülle darf ernten, wer reichlich ausstreut! Jeder soll geben, wie es ihm ums Herz ist, nicht grämlich oder aus Zwang!“ - In den Tagen Davids offenbarte sich unter dem Volk Israel ein köstlicher Geist der Freigebigkeit: „Denn mit ungeteiltem Herzen zeigten sie sich bereit, für den Herrn zu opfern!“ David selbst hat mit aller Energie Schätze gesammelt für das Haus Gottes, welches sein Sohn Salomo bauen sollte: Gold und Silber und Erz und Edelsteine. Was er als König und Kriegsherr besaß und erworben hatte - alles legte er seinem Gott zu Füßen, weil er die größte Freude hatte an Seinem Hause! - Und als nun König David die Frage unter das Volk warf: „Wer ist bereit, heute seine Hand für den Herrn zu füllen?“ da kamen sowohl die Obersten wie die Schlichten des Volkes und brachten überreiche Gaben! Wir hören: „Das Volk freute sich, denn mit ungeteiltem Herzen zeigten sie sich bereit für den Herrn!“ Damals herrschten wirklich richtige Begriffe darüber, daß wir uns selbst und alles, was wir sind und haben, Gott schulden. - Im Namen des ganzen Volkes sprach David zu dem Herrn: „Von Dir kommt alles, und aus Deiner Hand stammt, was wir Dir gegeben haben!“ [Lies 1. Chron. 29,1-19.]

1. Chronik 29,1-19 -- 1 Und der König David sprach zu der ganzen Gemeinde: Gott hat Salomo, meiner Söhne einen, erwählt, der noch jung und zart ist; das Werk aber ist groß; denn es ist nicht eines Menschen Wohnung, sondern Gottes des HERRN. 2 Ich aber habe aus allen meinen Kräften zugerichtet zum Hause Gottes Gold zu goldenem, Silber zu silbernem, Erz zu erhernem, Eisen zu eisernem, Holz zu hölzernem Geräte, Onyxsteine und eingefaßte Steine, Rubine und bunte Steine und allerlei Edelsteine und Marmelsteine die Menge. 3 Überdas, aus Wohlgefallen am Hause meines Gottes, habe ich eigenes Gutes, Gold und Silber, 4 dreitausend Zentner Gold von Ophir und siebentausend Zentner lauteres Silber, das gebe ich zum heiligen Hause Gottes außer allem, was ich zugerichtet habe, die Wände der Häuser zu überziehen, 5 daß golden werde, was golden, silbern, was silbern sein soll, und zu allerlei Werk durch die Hand der Werkmeister. Und wer ist nun willig, seine Hand heute dem HERRN zu füllen? 6 Da waren die Fürsten der Vaterhäuser, die Fürsten der Stämme Israels, die Fürsten über tausend und über hundert und die Fürsten über des Königs Geschäfte willig 7 und gaben zum Amt im Hause Gottes fünftausend Zentner Gold und zehntausend Goldgulden und zehntausend Zentner Silber, achtzehntausend Zentner Erz und hundertausend Zentner Eisen. 8 Und bei welchem Steine gefunden wurden, die gaben sie zum Schatz des Hauses des HERRN unter die Hand Jehiels, des Gersoniten. 9 Und das Volk ward fröhlich, daß sie willig waren; denn sie gaben's von ganzem Herzen dem HERRN freiwillig. Und David, der König, freute sich auch hoch 10 und lobte den HERRN und sprach vor der ganzen Gemeinde: Gelobt seist du, HERR, Gott Israels, unseres Vaters, ewiglich. 11 Dir, HERR, gebührt die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank. Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist. das ist dein. Dein, HERR, ist das Reich, und du bist erhöht über alles zum Obersten. 12 Reichtum und Ehre ist vor dir; Du herrschest über alles; in deiner Hand steht Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, jedermann groß und stark zu machen. 13 Nun, unser Gott, wir danken dir und rühmen den Namen deiner Herrlichkeit. 14 Denn was bin ich? Was ist mein Volk, daß wir sollten vermögen, freiwillig so viel zu geben? Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir's gegeben. 15 Denn wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsre Väter alle. unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten, und ist kein Aufhalten. 16 HERR, unser Gott, aller dieser Haufe, den wir zugerichtet haben, dir ein Haus zu bauen, deinem heiligen Namen, ist von deiner Hand gekommen, und ist alles dein. 17 Ich weiß, mein Gott, daß du das Herz prüfst, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. Darum habe ich dies alles aus aufrichtigem Herzen freiwillig gegeben und habe jetzt mit Freuden gesehen dein Volk, das hier vorhanden ist, daß es dir freiwillig gegeben hat. 18 HERR, Gott unsrer Väter, Abrahams, Isaaks und Israels, bewahre ewiglich solchen Sinn und Gedanken im Herzen deines Volkes und richte ihre Herzen zu dir. 19 Und meinem Sohn Salomo gib ein rechtschaffenes Herz, daß er halte deine Gebote, Zeugnisse und Rechte, daß er alles tue und baue diese Wohnung, die ich zugerichtet habe.
* Die Kinder eines rheinischen Waisenhauses wollten für Bodelschwinghs Rettungswerk etwas tun. Da brachte jedes von den Kleinen, was es hatte: 2, 5, 10 und einige sogar 50 Pfennige. Die Summe, die auf solche Weise zusammenkam, war äußerlich nicht groß. aber sie wurde zu einem kostbaren Schatz durch die Worte, die von Kinderhand dazu geschrieben waren: „Viel Geld haben wir nicht, aber jeder hat wenigstens alles gegeben!“

(Donnerstag, 18. Oktober 1934)

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 19.01.2016 19:07 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)