Montag, den 19. Februar 1934
2. Mose 12,1-3
Die Herausrettung Israels aus der Sklaverei Ägyptens stand nun dicht bevor und mit derselben Israels Bestätigung als Volk Jehovas. Damit begann für das Volk ein neues Leben – eine ganz neue Zeitrechnung. Die Befreiung aus jahrhundertelanger Sklaverei war ein so gewaltiges Ereignis, daß dadurch das Leben des Volkes in allen seinen Beziehungen neugestaltet wurde. Während das bisherige bürgerliche Jahr mit dem ersten Neumond noch der Herbstnachtgleiche begann, fing nun das heilige Jahr mit dem ersten Neumond nach der Frühlingsnachtgleiche an. Ähnlich ist es wenn ein Mensch durch die erlösende Gnade Gottes herausgerettet wird, um in einem neuen Leben Gott zu verherrlichen und dem Herrn Jesus nachzufolgen. Die Bekehrung oder Wiedergeburt ist das größte Ereignis, gleichzeitig das notwendigste Erlebnis in der kurzen Erdenzeit des Menschen. Gott spricht hinsichtlich desselben: „Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe alles ist neu geworden!“ (Lies 1. Petr. 1,1-7.) Eine wahre Bekehrung ist ja ein Herausgehobenwerden aus der bisherigen Gleichgültigkeit, Verkehrtheit, und Oberflächlichkeit - ein Versetztwerden in das Königreich Gottes! Deshalb wird allen wahren Erlösten zugerufen: „Danksaget dem Vater, der uns fähig und passend gemacht hat, am Erbe der Heiligen in dem Lichte teilzuhaben. Er hat uns errettet aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Königreich Seines geliebten Sohnes. In Ihm haben wir die Erlösung, die Vergebung unserer Sünden!“ (Kol. 1,12-14; vgl. Apgesch. 26,15-18.) – Israel in der Sklaverei Ägyptens ist uns ein Bild von der unglückseligen Knechtung unter Sünde, Ichleben und Satansmacht, in der wir alle aufgewachsen sind. Pharao in seiner Grausamkeit und Verstockung stellt uns den Teufel, den Gott dieser Welt, vor Augen, der lange unseren Sinn verblendet hat, bis endlich der Lichtglanz des herrlichen Evangeliums von Jesus uns ins Herz drang und alles neu machte. [Lies 2. Kor. 4,3-6; 1. Petr. 2,9.10.] Das „Lamm ohne Fehl“, dessen Blut die Kinder Israel schützte vor dem göttlichen Gericht, stellt uns unseren Herrn Jesus vor Augen, von welchem es heißt: „Siehe das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt!“ – Nur Christi stellvertretendes Sühneleiden am Kreuz konnte uns retten vom ewigen Verderben und uns dem Herzen Gottes auf ewig nahebringen als geliebte Kinder. [Lies Jes. 53,4-12.] – V.3: Mose und Aaron sollten nun zu der ganzen Gemeinde Israel reden und sie auf ihren Auszug aus Ägypten und auf die demselben vorausgehende Passahnacht vorbereiten. Während über ganz Ägyptenland der letzte und schwerste Gerichtsschlag Gottes, die Tötung aller Erstgeburt, hereinbrach, sollten die Kinder Israel in jener Nacht ihre Erlösung feiern, ein Fest ihrem herrlichen Gott! Dabei sollten sie schon reisefertig sein denn noch vor Morgengrauen verließen sie ihre ärmlichen Hütten im Lande Gosen und zogen, von Mose geführt, aus dem Lande ihrer Sklaverei in die Freiheit! – Als der gute Hirte und große Befreier hat unser Herr Jesus uns in der Knechtschaft und dem Unglück unseres Ichlebens gesucht und gefunden! Da Er uns nun zum Heil und zum ewigen Leben – zu Friede und Freude geführt hat durch Sein vollbrachtes Erlösungswerk, dürfen wir Kinder Gottes unserem herrlichen Gott ein beständiges Fest feiern. Unsere Freude an Jesus und an dem vollen Heil darf zur Geltung kommen in einem Ihm geweihten Wandel!