BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
Januar 1934

Dienstag, den 30. Januar 1934


2. Mose 6,9

Wie wir sahen, war das Volk so völlig von seinem Kummer und Elend hingenommen, daß es den Worten Moses gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Was war da zu tun? Hatte Gott es schon zu weit kommen lassen? Kam Seine Rettung zu spät? – Mose muß das Herz tief geblutet haben. Von Gott zu Rettung Israels gesandt zu sein und sehen zu müssen, daß er diejenigen, zu deren Hilfe er nach Ägypten gekommen war, nur in um so tieferes Elend gestürzt hatte – wahrlich da bedurfte es eines starken Vertrauens zu seinem Gott, wenn Mose nicht den Mut verlieren wollte – eines Vertrauens, wie Jesus es zum Vater hatte, als Er hörte, Lazarus sei krank und dennoch auf des Vaters Befehl zwei volle Tage zögern mußte, zu dem Freunde zu eilen, der in so großer Gefahr schwebte. [Joh. 11,1-6.] – Ja, das ist in der Tat ein Teilhaben an Seinem Leiden, wenn wir auf Gottes Stunde – auf Gottes Erlaubnis zu reden oder einzugreifen, warten müssen. Dabei müssen wir zusehen, wie der Feuerofen immer heißer wird. Und unsere Brüder und Schwestern, denen wir dienen, machen uns den Vorwurf, daß wir ihnen eine Botschaft von Gott gebracht haben, die von Rettung und Befreiung sprach, aber sie nur tiefer in die Leidensglut gebracht hat. Wahrlich, das bedeutet für uns keine Kleinigkeit und für sie auch nicht! – Wir verstehen es nun so gut, wenn ein Mann Gottes fleht: „Laß nicht durch mich enttäuscht werden, die auf Dich harren, Herr, Du Gott der Heerscharen! Laß nicht an mir zuschanden werden, die Dich suchen, Du großer Gott Israels! Denn Deinetwegen trage ich Hohn – Deinetwegen, o Herr, hat Schande bedeckt mein Angesicht. Entfremdet bin ich meinen Brüdern – bin ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter. Denn der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die Dich, Gott schmähen, treffen mich!“ (Vgl. Eph. 3,8-13; Kol. 1,24-29.) – Führende im Volke Gottes wenn sie wirklich von Gott erwählt sind, werden innerlich und wohl auch äußerlich stets mehr zu leiden haben als die von ihnen Geführten! Menschliche und weltliche Führer haben sich oft wenig gekümmert um die Leiden ihrer Anhänger, wenn sie selbst nicht schwer zu ringen hatten. Aber im Königreiche Gottes wird man durch Leiden tüchtig gemacht für hohe Aufgaben: „Wir sehen aber Jesus, der auf kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, infolge Seines Todesleidens mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt, nachdem ER durch Gottes Gnade für alle den Tod geschmeckt hat!“ – Moses litt jetzt in seinem Herzen für seine gequälten Brüder, wie er vor vierzig Jahren noch nicht gelitten hatte, als er beim Anblick der schweren, ungerechten Lasten, die sie zu tragen hatten, in der Entrüstung des Augenblicks den Ägypter erschlug! – Unsere Mitleidensfähigkeit nimmt zu in dem Maße, als unsere verborgene Verbindung mit unserem Gott zunimmt! – Wir müssen uns fragen, ob nicht vielleicht unserem Leben und Herzen solche Leiden noch völlig fremd sind? Geht uns der herrliche, heilige Wille unseres Gottes für unsere Brüder und Schwestern über alles? Arbeiten und leiden wir mit dem Herzen Gottes für sie? [Lies 2. Tim. 2,1-10.]

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