BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1923
Dezember 1923

Donnerstag, den 20. Dezember 1923


4. Mose 16,36-40 (Luther 17,1-5); Psalm 119,120

Der Herr ordnet nun an, daß man die 250 ehernen Räucherpfannen von den Toten, welche sich so sehr gegen den Herrn und somit auch an ihrer eigenen Seele versündigt hatten, wegnehmen solle. Die Pfannen waren dadurch, daß sie nun einmal vor dem Herrn dargebracht worden waren, geheiligt und sollten nicht etwa dem gewöhnlichen Gebrauch verfallen, sondern als gerichtlich verbannt, dem Herrn und Seinem Heiligtum geweiht werden. (3. Mos. 27,28b.) Das Erz derselben soll zu kleinen Platten breitgeschlagen werden und mit diesen soll der eherne Altar bedeckt werden. Derselbe war ja bereits mit Erz überzogen. (2. Mos. 27,1.2.) Aber der nun verdoppelte Bezug (das Erz ist ein Hinweis auf die unerbittliche Strafgerechtigkeit Gottes!) sollte eine verstärkte gerichtliche Warnung für das ganze Volk sein, daß doch niemand, der nicht als Nachkomme Aarons berechtigt war, mit dem heiligen Rauchwerk vor Gott trete!*) Nie sollte es vergessen werden, welch furchtbares Strafgericht Korah und seine Rotte ereilt hatte! Wenn Gott so augenscheinlich an Frevlern Gericht übt - sei es nun unter Seinem Volke oder in der Welt, so will Er damit allen, die es sehen oder vernehmen, ein warnendes Exempel vor Augen stellen, daß sie sich fürchten vor Ihm und Seiner strafenden Heiligkeit! (Vgl. 2. Petr. 2,6; Jud. 5-11.) Wir lesen daher gelegentlich solcher ernster Vorkommnisse immer wieder im 5. Buche Moses: „Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit man nicht mehr eine solche Übeltat in Deiner Mitte begehe!“ [Vgl. 5. Mos. 13,6-11; 17,12.13; 20,18-20; 21,18-21.] - Auch im Neuen Testament, als in der Gemeinde des Herrn das furchtbare Gottesgericht Ananias und Sapphira ereilte, lesen wir: „Es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten!“ (Apgesch. 5,1-11.) O daß doch die Furcht vor Gottes richtender, strafender Gerechtigkeit auch in uns und unter uns größer wäre! Vor wie vielem könnte die Gemeinde des Herrn bewahrt - wieviel Schande der Sache Gottes erspart bleiben! (Lies 5. Mos. 9,19; Ps. 119,75.120; 2. Kor. 5,9-11.)

*) Da ja das Rauchwerk auf dem goldenen Altar im Heiligtum dargebracht wurde, so haben manche Ausleger gemeint, der goldene Altar habe hier den Überzug der Erzplatten bekommen. Aber wir glauben das nicht! Es sollte ja gerade eine Warnung für das Volk sein und dieses erblickte den goldenen Altar gar nicht, da derselbe im Heiligtum stand, welches das Volk nicht betreten durfte! Den ehernen Altar im Vorhof dagegen sah das Volk. Von diesem (von der Feuerung der Opfer) wurde ja auch das Feuer für die Räucherpfannen geholt, so daß es durchaus angemessen war, daß die Erzplatten auf diesen Altar geschlagen wurden.

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