BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
November 1922

Freitag, den 3. November 1922


4. Mose 12,1-3

Es scheint, daß Mirjam die Anstifterin des Geredes war, denn sie wird vor Aaron genannt. Letzterer hätte ihr sofort entgegentreten und Mose rechtfertigen sollen. Aber wie leicht lassen wir uns vom Verkehrten und Bösen beeinflussen, statt demselben entgegenzutreten und es mit Gutem zu überwinden! (Lies Röm. 12,21.) In das, was die Geschwister gegen Moses Frau hatten, mischte sich auch persönliche Ehrsucht und Neid. Sie gönnten ihrem soviel jüngeren Bruder nicht den Vorrang seiner besonderen Berufung und begnadigten Stellung als Führer des Volkes und als Vertrauter Gottes. (Vgl. 2. Mos. 2,1-10; 6,18-20.) Gott hatte ja auch ihnen köstliche Gnadengaben gegeben; Mirjam war als Prophetin vor allen Frauen in Israel ausgezeichnet; Aaron war mit der erhabenen Würde des Hohenpriestertums belehnt worden. (2. Mos. 15,20.21; 28,1.) Warum war ihnen das nicht genug? Statt die verliehene Gnade, Empfänger und Mitteiler göttlicher Offenbarung in ihrer Weise zu sein, dankbar und demütig zu werten und zur Ehre Gottes zu gebrauchen, beriefen sie sich auf dieselbe wie auf einen selbsterworbenen Vorzug, um sich zu erhöhen und den höher begnadigten Mose herabzusetzen. Ach, solange Hochmut und Ehrgeiz noch nicht völlig in den Tod gegeben sind, ist auch das Herz von Gläubigen noch zu viel Selbstsucht und Lieblosigkeit fähig und die empfangene Gnade hat sie noch nicht zu wirklicher Herzensdemut geführt. Wie vielfach wird solches unter Kindern Gottes offenbar und gibt Anlaß zu schmerzlichen Auseinandersetzungen und Vorkommnissen! Da geschieht dem Herrn und Seiner Sache große Unehre und Schaden. (Lies Luk. 14,7-11; Spr. 25,6.7; Phil. 2,1-4.)

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