Sonnabend, den 2. September 1922
Haggai 1,7.8; Kolosser 1,9-14
Es ist kostbar, daß wir, die Glaubenden, zum Wohlgefallen und zur Verherrlichung unseres Gottes da sein sollen - daß wir zu nichts Geringerem berufen sind, als zu Seiner Ehre zu leben! - Vor allem müssen wir Kinder des Neuen Testamentes verstehen, daß um Jesu und Seines vergossenen Blutes willen das ganze Wohlgefallen Gottes auf uns ruht. Wir sind Ihm wohlgefällig und angenehm gemacht worden in Jesus, dem Geliebten, „in welchem wir die Erlösung haben“. - In unserer Stelle jedoch handelt es sich um das Wohlgefallen, welches unser heiliger Gott und Vater an unserem praktischen Gehorsam - an unserem täglichen Tun Seines Willens hat und welches wir nur auf diesem Wege erlangen! - Wir sollen „erfüllt sein mit der Erkenntnis Seines Willens in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen - in jedem guten Werke fruchtbringend durch die Erkenntnis Gottes!“
Ja, wir haben stets neu zu fragen und zu prüfen, „was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“, um ihn dann in die Tat umzusetzen. (Röm. 12,2.) O, daß dies jedem einzelnen von uns über alles hinaus wichtig würde: „Ich will es meinem Gott recht machen - ich will meinem Gott gefallen!“ (Lies 1. Thess. 4,1.) - Wie viele Gläubige sind zufrieden mit dem Zeugnis des Geistes Gottes, daß sie Gottes Kinder sind. Nein, wir wollen auch nicht ohne jenes zweite wichtige Zeugnis sein, das sich auf unseren persönlichen Herzenszustand, auf unser tägliches Handeln und Wandeln bezieht - das Zeugnis, welches ein Henoch innerlich hatte: „Denn vor seiner Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, daß er Gott wohlgefallen habe!“ (Hebr. 11,5; lies Kol. 1,9-14.)