Freitag, den 1. September 1922
Haggai 1,7.8; 1. Petrus 2,4-10
Zum zweitenmal ruft der Prophet dem Volke und auch uns zu: „Richtet euer Herz auf eure Wege!“ Wenn wir demütig und bußfertig rückwärts geschaut und unsere bisherige Trägheit, Unlauterkeit, Weltförmigkeit und Kraftlosigkeit verurteilt - abgelegt haben, dann gilt es, unser Herz aufwärts und vorwärts zu richten, einen ganz anderen Weg einzuschlagen und mit Eifer den neuen Gehorsam und Fleiß zu üben, den der Heilige Geist uns lehrt! - Arbeit und Dienst für den Herrn ist das beste Kräftigungsmittel für uns, nachdem wir durch eine innere Läuterung gegangen sind. Nachdem David eben erst in tiefer Reue und Buße von seinem schweren Fall aufgestanden war, durfte er, der göttlichen Vergebung versichert, alsbald geloben: „Lehren will ich die Übertreter Deine Wege und die Sünder werden zu Dir umkehren!“ (Ps. 51,13.) - Jeder Erlöste ist berufen, in irgend einer Weise mitzuhelfen, damit andere von Jesus, dem Sünderheiland, hören und zu Ihm kommen. Jeder geretteten Seele sollte es ein selbstverständliches Verlangen sein, andere zu retten. Der Herr baut Sein Haus auf Erden aus „lebendigen Steinen“ - aus Menschenseelen, welche - aus dem Steinbruch des Welt- und Eigenlebens herausgelöst, von ihren Sünden getrennt und gereinigt - nun sich einfügen lassen in den Bau Gottes, in die Gemeinde des Herrn, die aus allen wahren Glaubenden besteht!
Es ist hier allerdings in erster Linie von Holz die Rede. Die Steine bildeten den Grundbau; das Zedernholz diente zum Ausbau und Schmuck. (Vgl. Hagg. 2,15; Esra 3,7.10.) - Seelen für den Herrn zu gewinnen, ist ja auch bei weitem nicht das einzige, was wir zum Bau des Reiches Gottes auf Erden tun sollen. Seine Sache kann und soll durch uns auf die mannigfaltigste Weise gefördert und geziert werden! (Lies Röm. 12,6-8; Eph. 6,18b-20; [Phil. 4,8-20; Kol. 3,16.17; 1. Thess. 3,12.13; 5,12-24; 1. Tim. 6,1.2; 11-16; Tit. 2,1-10 u. a.].)