Donnerstag, den 10. August 1922
2. Mose 16,16-18; Jeremia 15,16. Das Manna
Es gibt noch immer Kinder Gottes, welche tagelang ohne Gottes Wort sein können oder sich begnügen mit der gemeinsamen Familienandacht. Und gar oft kommt in dieser Gottes Wort selbst wenig zur Geltung! - Nein, die erneuerte Seele braucht vor allem das tägliche Alleinsein mit ihrem Gott, das persönliche stille Lesen in Gottes Wort! Das Schäflein muß sich von dem großen Hirten selbst auf die gute Weide der Heiligen Schrift führen lassen. (Ps. 23,1-6.) - Jede gläubige Seele hat ihre eigenen inneren Bedürfnisse, die der Herr Jesus als der große Arzt und Herr Seines Hauses kennt und denen Er in stiller Begegnung durch Sein heiliges Wort entsprechen will. Ganz persönlich will Er jeden Tag mit mir, mit dir reden aus der Schrift! - Je gehorsamer und dankbarer ein Kind Gottes sich die tägliche Stille nimmt, je regelmäßiger es betend in Gottes Wort forscht, desto mehr wird es erstarken in der göttlichen Gnade, desto fröhlicher wird es wachsen in der Erkenntnis und Gemeinschaft seines herrlichen Heilandes, desto brauchbarer und fruchtbringender wird es werden für den Herrn! Wer Gottes Wort lieben lernen will, der muß sich demselben widmen - der muß mit gesammeltem, demütigem und verlangendem Herzen darangehen - der muß willig sein, die empfangenen Befehle des Herrn auszuführen und sein ganzes Denken, Reden und Leben nach Gottes Wort umzugestalten und einzurichten! - Der 119. Psalm mit seinen 176 Versen ist ein Lobpreis der Heiligen Schrift und Dessen, der sie uns gegeben und der Sich uns in ihr offenbart: „Wie süß sind meinem Gaumen Deine Worte - mehr als Honig Meinem Munde!“