BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Juni 1922

Sonnabend, den 17. Juni 1922


Apostelgeschichte 20,24-38; Psalm 127,1

Selbst unser Bewachen- und Bewahrenwollen hilft nichts, wenn der Herr nicht mit und in uns ist. Wenn Er nicht als der treue, allsehende Hirte und Hüter über Seinem Zion thronte, so könnten wir mit all unserer ängstlichen Sorge dem hereindringenden Verderber und Verderben nicht wehren! - Wenn Gott von einem Volke, von einer Kirche, von einer Gemeinschaft gewichen ist, dann hilft alles Bemühen der Wächter nichts. Wie ängstlich wachten die Pharisäer und Schriftgelehrten über den religiösen Gebräuchen und Satzungen Israels - über dem Halten der Überlieferungen der Ältesten. Gott war nicht mehr darin; alles war zur toten Form geworden. Die Hirten waren „Mietlinge“, welche sich um die Schafe nicht kümmerten, sie nicht schützten noch weideten. (Lies Joh. 10,12.13; Jes. 56,10; Matth. 9,36.) Die sich so weise dünkenden Bauleute verwarfen in ihrer Verblendung den herrlichen Grund- und Eckstein, der vor Gott auserwählt kostbar war, und das ganze Haus Israel ging in Trümmer; kein Stein blieb auf dem anderen! Die Wächter waren zu Spitzbuben, Dieben und Mördern geworden, die den wahren, göttlichen Hirten umbrachten und die armen Schafe verwirrten und zerstreuten. (Lies Joh. 10,8.10.) Nur wer mit Gott wacht, ist ein rechter Wächter, der die Herde Gottes treulich hütet - dessen Wachen und Flehen im Geiste und daher nicht umsonst ist. (Lies Jes. 62,6.7.) - Wiederum erinnern wir an Paulus. In welch naher Gemeinschaft mit Gott hat er gestanden! Wie klar hat er zum voraus die der Gemeinde drohenden Gefahren erkannt und die Kinder Gottes gewarnt, gemahnt, erweckt! Wie hat er sich erwiesen, bewährt als geisterfüllten Diener Gottes und Wächter Seines Volkes „in Mühen, in Wachen, in Fasten“ - wie hat er in unaufhörlichem Gebet und Flehen kämpfend gerungen für all die Geliebten Gottes! Und bei alledem hat er tief empfunden, daß die Gläubigen nicht seine, sondern des Herrn Jesu Gemeinde sind, und daß Er, der Erzhirte und ewige Hüter allein bewahren, heiligen und helfen kann - daß alles Wachen und Sorgen umsonst wäre, wenn Er nicht wachen und sorgen würde. - Deshalb hat er nicht auf seine eigenen Mühen und Gebete vertraut, obwohl er sich Tag und Nacht dem Werke hingab, sondern auf die unendliche Treue und Gnade des Herrn: Christus hat als der Hohepriester und Bräutigam „die Gemeinde geliebt und Sich Selbst für sie hingegeben, auf daß Er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser - durch das Wort, auf daß Er die Gemeinde Ihm Selbst verherrlicht darstellte, daß sie nicht Flecken oder Runzel habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei!“

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