BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Juni 1922

Freitag, den 16. Juni 1922


Psalm 127,1; 1. Korinther 3

Unser Psalm läßt sich vor allem auf die geistliche Arbeit, auf den Bau des Reiches Gottes auf Erden anwenden. Der Apostel Paulus, den wir gestern schon anführten, war nach dem Herrn Jesus Selbst der treueste, aufopferndste Arbeiter im Werke Gottes. Er hat als ein „weiser Baumeister“ den Grund gelegt. Andere waren berufen, an der Gemeinde, welche Gottes Haus auf Erden ist, weiterzubauen. - Es ist ein hohes Vorrecht, daß nach Gottes Absicht alle wahren Gläubigen haben, auf irgend eine Weise zu dienen und mitzuarbeiten in Gottes Werk! (Matth. 20,1-16; 21,28-32; 1. Thess. 1,10.) Manche haben einen besonderen Ruf in den Dienst Gottes! [1. Kor. 3,5-9; 16,15-18.] - Wie aber mit jedem Vorrecht, so ist auch mit diesem eine entsprechende Verantwortlichkeit verknüpft: „Ein jeder sehe zu, wie er baut!“ - Vieler treuer, geistgesalbter Bauleute Werk wird bleiben und - durch die Feuerprobe bewährt - wunderbar leuchten am Tage Christi! Sie haben nicht in eigener Kraft und Weisheit - nicht um eitler Ehre oder gar um schändlichen Gewinnes willen gearbeitet, sondern in dankbarer Hingebung an ihren Herrn, in selbstloser Liebe zu den Seelen - nach Gottes Sinn und Willen und unter der Leitung Seines Geistes! Gott wohnt und wirkt in ihnen und durch sie - Er ist der Wirkende, der Bauende; sie sind nur das willige Werkzeug, das sich von Seiner Hand gebrauchen läßt nach Seinem Willen! Ihre Mühe ist nicht vergeblich in dem Herrn; ihre Werke folgen ihnen nach und dienen zum ewigen Ruhme Gottes!

Aber ach! es gibt auch viele - nur zu viele, über deren Lebenswerk schreibt Gott trotz allen geistlichen Scheines das niederschmetternde Urteil: „Umsonst!“ „Vergeblich!“ - Viel kann ein Reichsgottesarbeiter, eine Reichsgottesarbeiterin rennen und laufen, reden und arbeiten, seufzen und sorgen - es ist alles umsonst, wenn es nicht Gottes Geist und Gottes Kraft und Gottes Liebe ist, die in ihnen wirkt - wenn ihre Werke nicht in Gott getan, ihre Worte nicht von Gott gelehrt, ihre Gebete nicht vom Heiligen Geist gewirkt sind! - Was aus eigener Kraft, aus eigenem Willen, aus eigener Weisheit herrührt in der Reichsgottesarbeit, das wird verbrennen! Sind unsere „guten Werke“ nicht Taten des Gehorsams, von Gott gewollt und aufgetragen, von Seiner Liebe durchdrungen, dann istʼs keine „Frucht, die da bleibt!“ - Will ich bleibende Frucht bringen, dem Willen Gottes dienlich sein, ein Werk für die Ewigkeit vollbringen, so gilt es für mich immer neu, im Gebetskämmerlein „kämpfend zu ringen nach Seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft!“

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