BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Mai 1922

Montag, den 29. Mai 1922


Zephanja 2,4-15

Der zweite Abschnitt unseres Propheten: Kap. 2,4 - 3,8. Das göttliche Gericht ergeht über die heidnischen Nachbarvölker Israels (Philister, Moabiter, Ammoniter), sowie über die fernabwohnenden Äthiopier und das stolze Assyrien mit seiner Hauptstadt Ninive. (Kap. 2,4-15.) Am schwersten aber wird Gottes Gericht das abtrünnige Jerusalem treffen, das soviel Gnade empfangen und verscherzt - soviel Sünde aufgehäuft hat! (Kap. 3,1-8.) - Kap. 2,4-7: Den Philistern, diesen ständigen Widersachern Israels, wird hier endgültiger Untergang angekündigt. (Gasa, Askelon, Asdod und Ekron sind vier ihrer Hauptstädte.) (Vergl. Jer. 47,1-7; Hes. 25,15-17; Joel 3,4-8; Amos 1,6-8.) Wie in Hes. 25,16 werden sie hier auch „Kerethiter“ genannt nach einem südlichen Zweig ihres Volkes. Der Name „Kanaan“ wird ihnen beigelegt, um anzudeuten, daß sie, wie früher die übrigen kanaanitischen Volksstämme, gänzlicher Ausrottung verfallen sollen. Der auf diese Weise entvölkerte Landstrich am (Mittelländischen) Meere wird zu ödem Weideland werden, welches der Herr im Tausendjährigen Reiche dem gläubigen Überrest des Volkes Juda übergibt. Dieses Seines alten Bundesvolkes wird der Herr Sich in der heute noch zukünftigen Endzeit in Gnaden annehmen und seiner Gefangenschaft und Zerstreuung unter den Weltvölkern ein Ende machen, indem Er es wunderbar läutert, sammelt, segnet und erhöht im Lande Kanaan. - Wir sehen, wie die Bibel wieder und wieder den für die Ewigkeit entscheidenden Unterschied hervorhebt zwischen denen, die dem erlösten Volke Gottes angehören und denen, die ihm nicht angehören. Bist du schon dem Volke Gottes eingereiht? - V. 8-11: Von den Philistern im Westen wendet sich die Drohung den Moabitern und Ammonitern im Osten zu, welche sich bei jeder Gelegenheit feindselig gegen Israel stellten und oft dessen Grenze verletzten, indem sie von seinem Gebiet an sich zu reißen suchten. [Vergl. die Gerichte über Moab und Ammon in Jes. 15 u. 16; Jer. 48 u. 49; Hes. 25,1-14.] Hochmut wird immer wieder als ein Grundzug in Moabs Wesen gerügt. (Vergl. Jes. 16,6; 25,10-12; Jer. 48,29.30.) Hochmut ist ganz allgemein ein Grundzug des menschlichen Herzens und Wesens. Gewöhnlich tritt derselbe da am frechsten auf, wo die meiste Sünde ist und man am wenigsten Grund hätte, das Haupt hoch zu tragen! - Der Hochmütige hat stets Gott zum Gegner und nimmt ein furchtbares Ende: „Hoffart geht dem Sturze und Hochmut dem Falle voraus!“ - Wie der Hochmut Gott ins Angesicht sündigt, so richtet er sich gewöhnlich auch gegen Gottes Volk. Was die Menschen aber Seinem Volke zufügen, das sieht Gott an als Ihm Selbst angetan! - Ja, es bedeutet nichts Geringes, wenn man wider das Volk Gottes redet, dasselbe angreift, schmäht oder unterdrückt. Gott, dem die Myriaden himmlischer Heerscharen zur Verfügung stehen, wird solches mit ewiger Strafe heimsuchen! - Die Städte Sodom und Gomorrha stehen als ein Beispiel himmelschreiender Sünde vor unseren Augen - sie sind auch exemplarisch (d. h. so, daß andere davor erschrecken) bestraft worden. (Lies 2. Petr. 2,6; 1. Mos. 19,24-29.) Ja, Gott hört, was gottlose Sünder in ihrer Frechheit wider Ihn, wider Sein Wort und Sein Volk reden. Gott sieht, was heillose Menschen wider Ihn und Sein Volk tun! „Furchtbar wird der Herr wider sie sein“ im Gericht, wenn der Tag Seines Zornes nun bald hereinbricht. (Lies Röm. 1,18; 2,5-11.) „Die hochmütigen Augen des Menschen werden erniedrigt und die Hoffart des Mannes wird gebeugt werden, und der Herr wird hoch erhaben sein - Er allein an jenem Tage!“ - V. 11: Mit dem Gericht über die Sünden der gottlosen Nationen werden auch alle Götzen - alle falschen Götter dahinschwinden; sie sind ja Lüge und Nichtigkeit. Gott, der lebendige und wahre Gott, der Sich durch Jesum Christum erst in Gnade und dann in furchtbarem Weltgericht geoffenbart wird - Er wird dann - im Tausendjährigen Reich - allein Anbetung und Huldigung empfangen von der ganzen Menschheit. In allen Ländern, auf allen Inseln und Erdteilen wird man nur noch Gott und dem Herrn Jesus Ehre und Dienst darbringen! - V. 12: Das ferne Äthiopien (Mohrenland) war das äußerste den Israeliten bekannte Reich im Süden. Auch ihm kündigt Gott Vernichtung an. Dann (V. 13-15) wendet sich die Drohung gegen das im Norden (eig. Nordosten) gelegene Weltreich Assyrien, das zu jener Zeit auf der Höhe der Macht und der Kultur stand. Der Prophet schaut es, zur Wüste gemacht durch die Gerichtshand Gottes. Nur noch öde Weideplätze - hie und da eine Ruine, die an vergangene Pracht und Lebensfülle erinnert. In den Trümmern sollen Pelikan und Igel hausen! So soll’s in Kürze der mächtigen Weltstadt Ninive ergehen. In Sicherheit und Selbstvergötterung, in Üppigkeit und Glanz thronte sie in den Tagen des Propheten als Königin der Welt! Und wenige Jahrzehnte später kannte man ihre Stätte kaum wieder. Sie ist zur einsamen Lagerstätte wilder Tiere geworden. Wer des Weges kommt, äußert Erstaunen und Schadenfreude über ihren Untergang; denn Assyrien hat viele Kleinstaaten unterdrückt und beraubt! „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt Er Gnade.“

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