BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1921
August 1921

Dienstag, den 23. August 1921


Psalm 122,1.2

Psalm 122. Dieser alte, schon von David (1055-1015 v. Chr.) verfaßte Psalm ist zur Zeit der Rückkehr aus Babylon - vielleicht durch den Schriftgelehrten Esra (536 v. Chr.) in die Sammlung der „Stufenlieder“ aufgenommen worden. Wir wissen, wie dem König David das „Haus des Herrn“ auf dem Herzen lag. Durfte er es auch selbst nicht bauen, sondern erst sein Sohn Salomo, so bereitete und sammelte er doch während seiner langen Regierungszeit Baumaterial und Schätze für den Tempel! Sein ganzes Herz war ja auf den Herrn gerichtet und schlug für Seine Ehre und Seine Sache. Unser Psalm hat wohl vor allem prophetische Bedeutung. Er weist hin auf die wunderbare Segenszeit des Tausendjährigen Reiches Christi, welche heute nicht mehr fern sein mag. Unter Seiner - des wahren Salomo (d. h. der Friedliche oder Friedereiche) - Regierung wird Israel und die ganze Erde jene Wohlfahrt und Ruhe, Segnung und Herrlichkeit erleben, welche hier erwünscht und vorausgesehen wird! - Ein Märtyrerbuch aus dem 16. Jahrhundert berichtet, ein treuer Christ aus Lothringen namens Wolfgang Schuch habe diesen 122. Psalm angestimmt, als man ihm mitteilte, daß er um seines Glaubens willen zum Feuertode verurteilt sei!

Solange der Tempel noch nicht erbaut war, bildete die Stiftshütte die Wohnung Jehovas in Israel. Wie hat David diese Stätte geliebt - wie hat er sich stets nach derselben gesehnt, wenn er als Flüchtling fern von ihr weilen mußte! „Herr, ich habe lieb die Stätte Deines Hauses und den Ort, da Deine Ehre (oder Herrlichkeit) wohnt!“ (Ps. 26,8; vgl. Ps. 27,4; 63,1-8; 84,1-12.) - Ja, die Stätte, da der Herr inmitten Seines erlösten Volkes thronte, war dem alttestamentlichen Gläubigen unendlich kostbar. Für ein lauteres, Gott hingegebenes Herz war es jedesmal ein Fest, wenn es galt, zur Anbetung des Herrn nach Jerusalem hinaufzuziehen! (Vgl. 5. Mose 16,16.) Und heilige Freude durchbebt auch heute das Herz des aufrichtigen Kindes Gottes, wenn es an die bevorstehende Heimkehr ins himmlische Vaterhaus denkt. Dort wird die Herrlichkeit Gottes sich ungehindert entfalten; dort werden all Seine herrlichen Ratschlüsse und Verheißungen voll und ganz zur Erfüllung gekommen sein: „Was kein Auge gesehen - kein Ohr gehört hat - ja, was in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die Ihn lieben!“ - Ein schwerkrankes Kind Gottes fragte strahlenden Angesichts den unbekehrten Arzt des Hauses: „Herr Doktor, darf ich heute noch zu meinem Heiland gehen? Ich freue mich so darauf!“

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