Mittwoch, den 2. Februar 1921
Psalm 119,161.162
Leiden, Widerspruch, Verfolgung - das ist das Teil des wahren Menschen Gottes in dieser Welt. (Lies 2. Tim. 3,12.) Ich muß mich fragen: Habe ich tatsächlich etwas zu leiden wegen klarer Stellungnahme zum göttlichen Wort? Und kann ich sagen, daß ich denen, die wider mich sind, keine vor Gott berechtigte Ursache gebe, mir gram zu sein? - Die Gefahr, aus Menschenfurcht und Menschengefälligkeit gegen besseres Wissen und Gewissen zu handeln, liegt uns allen näher als wir denken. Wir müssen uns aber sagen, daß es uns in solchem Falle immer fehlt an wahrer Ehrfurcht vor Gott und Seinem Worte. Der Psalmdichter war frei von Furcht vor seinen hochgestellten Verfolgern, weil ihm sein himmlischen Herr über alles groß und herrlich war und weil es sein heiligstes Herzensanliegen war, dessen Wort zu beachten und zu befolgen! - Mit dieser Ehrfurcht ist eine innige Freude an der Heiligen Schrift verbunden. Kriegsbeute muß oft heiß erkämpft werden. Neue Erkenntnisschätze müssen häufig ebenfalls mit viel Flehen und Forschen erarbeitet, errungen werden. Aber wie glücklich ist der stille Bibelforscher, wenn er plötzlich über eine neue herrliche Stelle kommt, wenn ihm ein neues Licht göttlicher Gedanken aufgeht!