Montag, den 1. November 1920
Psalm 119,158
Es gibt nicht nur eine Umkehr zu Gott, es gibt auch eine Umkehr von Gott weg - eine Abkehr „von dem uns überlieferten heiligen Gebot“! Von solchen Treulosen, die des Herrn gnadenreiche Bemühungen um sie so schlecht lohnen, sagt Petrus: „Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprichwort ergangen: ‚Der Hund kehrte um zu seinem eigenen Gespei und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot!‘“ (Lies 2. Petr. 2,20-22.) - Wenn man in einem Kreis von Gläubigen steht und auf einige Jahre zurückblickt, so wird man - es ist tief schmerzlich zu sagen - sich genug solcher Menschen erinnern, welche erst „das Wort mit Freuden aufnahmen“. Aber „sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind nur für einige Zeit …; eine Weile glauben sie und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab“! - Der entschiedene Nachahmer Gottes teilt hinsichtlich solcher Treuloser die Gefühle seines Herrn, welcher spricht: „Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, so werde Ich dich ausspeien aus Meinem Munde!“ (Off. 3,16.) „Sie sind mir ein abschreckendes Beispiel!“ sagt der Psalmist; „es ekelt mich an und ich flehe zu Gott, Er möge mich bewahren vor solcher Treulosigkeit - mich ausharren lassen bis ans Ende!“