BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
November 1920

Dienstag, den 2. November 1920


Psalm 119,159.160

„Siehe, daß ich Deine Vorschriften lieb habe!“ Ja, das muß an unserem ganzen Wesen und Wandel zu sehen sein. Es ist gut, wenn wir uns in aller Demut vor unserem Gott hierauf berufen können und wenn auch unsere Mitmenschen es merken. Unsere Liebe zum Herrn wird erprobt an unserer Liebe zu Seinem Wort: wie du zur Heiligen Schrift stehst, so stehst du zu Ihm, der darin redet! - Ein aufrichtiges Herz darf sich auf seine Liebe zum Herrn und zu Seinem Wort, sowie auf die praktischen Beweise dieser Liebe berufen. (Vgl. 2. Kön. 20,3; Neh. 5,19.) - Der Psalmist fügt die Bitte an: „Herr, erquicke mich nach Deiner Gnade - belebe mich nach Deiner Güte!“ Mag er auch zum zehntenmal diese Bitte aussprechen (V. 25.37.40.50.88.93.107.149.156.159), so ist es doch keine leere Wiederholung. Und wenn wir im Gefühl unserer Unzulänglichkeit hundertmal am Tage zu solchem Gebetsseufzer veranlaßt würden - nicht ein einziges Mal würden wir unerhört bleiben! - Es gibt Zeiten, wo uns die innere Kraft fast ausgehen will. Da ist es tröstlich, daß treue Knechte Gottes vor uns solche Notzeiten durchgemacht haben und daß es unserem Gott nicht zu viel wird, wenn wir eine Zeitlang immer wieder mit der gleichen Bitte kommen, bis wir in diesem Punkte kräftige Hilfe erfahren haben! Nichts ist ja von größerer Bedeutung für die Ehre Gottes, als daß Sein himmlisches Leben und Seine Kraft Seine Knechte und Mägde durchströme und an ihrem sterblichen Leibe offenbar werde.

V. 160: Ähnlich wie die beiden vorhergehenden Abschnitte schließt dieser mit einem Lobpreis des göttlichen Wortes und der darin enthaltenen Rechtsordnungen Gottes. (Vgl. V. 144.152.) Überschauen wir den Inhalt des ganzen Gotteswortes, so ist das Ergebnis - die Summe: Wahrheit. Der Psalmist will sagen: Herr, vom ersten Augenblick, da Du mich in Deinen Bund aufnahmst, habe ich erfahren, daß Du mich nicht mit leeren Versprechungen abfindest! Ich weiß, daß alle Deine Verheißungen Ja und Amen sind; denn Du bist nicht wie so viele Menschen, größer im Versprechen als im Halten. Jedes Wort Deines Mundes ist Wahrheit und so weiß ich, daß Du mich beschirmen und hindurchbringen wirst! Deine Rechtsordnungen und Rechtshandlungen werden am Ende ebenso gerecht erscheinen wie Du Selbst! Was Du einmal verfügt hast, bleibt unwiderruflich bestehen für alle Zeiten; es gibt keine Zurücknahme der einmal von Dir erlassenen Verfügungen. Weder in Deinem Worte noch in Deinem Tun kommt ein Irrtum vor. Weder in dem Buch der Natur noch in dem Buch der Offenbarung ist ein Fehler zu berichtigen! - Ja, unser Herr hat nichts zu bereuen und nichts zurückzunehmen, nichts zu verbessern oder aufzuheben. Seine Gerechtigkeit wird bestehen, wenn Sonne, Mond und Sterne längst vergangen sind - ja sie währet - wie Seine Güte - ewiglich!

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