BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1919
April 1919

Montag, den 14. April 1919


Obadja 10-14

Der Hauptgrund, warum der Herr Edom Gericht und Vernichtung bis zum äußersten ansagt, kommt hier zur Sprache: „Wegen der an deinem Bruder Jakob verübten Gewalttat wird Schande dich bedecken!“ Ungerechtigkeit, Gewalttat, Grausamkeit ist um so verwerflicher, wenn sie gegen einen Bruder verübt wird. Wie stehst du zu deinen leiblichen Geschwistern? Die Bibel sagt: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder, und ihr wisset, daß kein Menschenmörder ewiges Leben in sich wohnend hat.“ (1.Joh. 3,15.) Alle Menschen sind Glieder einer großen Familie. Und doch, wieviel Haß, wieviel Grausamkeit und Härte unter den Menschen! Sie „führen ihr Leben in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend.“ (Tit. 3,3.) Haß und Gewalttat, Bosheit und Härte sind furchtbare Sünden, die Gott mit Seinem Gericht heimsuchen wird. Nur die errettende, heiligende Gnade Gottes in Jesus vermag es, das Menschenherz von den Gefühlen und Taten des Hasses und Neides zu lösen und ihm die Gesinnung wahrer, selbstloser Liebe einzupflanzen! Wie sehr haben selbst erlöste Kinder Gottes noch zu wachen und sich reinigen zu lassen von jeder Regung des Neides, der Selbstsucht, des Hasses und der Härte. Herr, gib, daß Deine heilige und herzliche Liebe mein Herz und Leben erfülle und durch mich an anderen geübt werde, vor allem an denen, die mit mir Deine Kinder sind!

Das Bewußtsein der Bruderschaft hätte den Edomitern ein Antrieb sein sollen, dem bedrängten Juda hilfreichen Beistand zu leisten, als es in den Tagen Jorams von den raublustigen Philistern und Arabern überfallen wurde (2. Chron. 21,16-18). Statt dessen weideten sie sich mit höhnischer Schadenfreude an Judas Unglück - ja, sie vergrößerten dasselbe noch, indem sie die Feinde unterstützten, an ihrem Einzug in das besiegte Jerusalem und an dessen Ausraubung teilnahmen! Auf die Spitze aber trieben die Edomiter ihre Grausamkeit, indem sie an den Straßenkreuzungen den zahlreichen jüdischen Flüchtlingen auflauerten und sie entweder mit dem Schwerte niedermachten oder aber ihren Feinden auslieferten. Auch scheinen sie den Arabern und Philistern viele jüdische Gefangene um schmählichen Preis abgehandelt und zu Sklaven gemacht, zum Teil auch an die Griechen weiterverkauft zu haben, hernach aber in ihrem Lande einen Teil derselben - vielleicht die Schwächlichen, zu harter Arbeit nicht Tauglichen - umgebracht zu haben. (Vgl. Amos 1,6.9.11 und Joel 3 (Luther 4) 4-8; 19.)

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