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JAHRGANG 1918
Oktober 1918

Dienstag, den 29. Oktober 1918


Amos 5,21-24

Auch durch ihre Festfeiern und Opfer konnten die Israeliten das drohende Gottesgericht nicht mehr aufhalten. Jehova haßte diese Feste und konnte kein Gefallen finden an den Opfern, denn sie waren mit Sünde und Götzendienst vermischt. Auch ihre frommen Lieder - jedenfalls Psalmen von David mit Harfenbegleitung - waren dem Herrn ein Greuel; denn wie könnte Er Lobgesang annehmen von Menschen, deren tägliches Leben und Tun Seinem heiligen Willen und Gebot ins Angesicht schlägt?*) - Möge doch hier ein jedes von uns stille stehen und sich ganz persönlich fragen: Ist mein Gottesdienst dem Herrn ein wohlgefälliger, weil mit Seinem geoffenbarten Willen und Wort übereinstimmender? Stimmt auch vor allem mein Herzenszustand, mein tägliches Verhalten mit meinem Gottesdienst überein? - Unser Gott ist heilig und „die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in Wahrheit anbeten!“ (Joh. 4,24.) Was unsere Lippen betend oder singend bekennen - ist es Herzensbesitz und praktische Lebenswahrheit und Wirklichkeit? -

V. 24: Statt äußerlicher frommer Gebräuche wollte Gott tatsächlichen Gehorsam gegen Seine Gebote, wirkliche Gerechtigkeit im täglichen Leben und Handeln bei Seinem Volke sehen. Auch für uns heißt es heute: „Kinder, daß niemand euch verführe! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel.“ (1. Joh. 3,7.8.) - Man kann V. 24 auch dahin verstehen, daß der Prophet die göttliche Gerechtigkeit im Gericht herbeiwünscht und ankündigt, welche aller Ungerechtigkeit der Menschen ein Ende bereitet und hier auf dieser Erde das herrliche Reich des Friedens errichten wird, wo dann „die Erde erfüllt sein wird von der Erkenntnis des Herrn, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ (Jes. 11,9.)

*) Wir müssen hier stets beachten, daß Amos in erster Linie zu den Israeliten des Zehnstämmereiches redete, welche seit Jerobeam I. von Jerusalem abgeschnitten waren und den Kälberdienst in Bethel und Dan übten, welcher allerdings mit dem Namen Jehovas verbunden und betreffs der Opferdarbringung, Musik usw. dem Tempeldienst in Jerusalem nachgeahmt war, aber gerade deshalb das ganze Mißfallen des Herrn wachrief.

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