BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
September 1918

Freitag, den 20. September 1918


Amos 1,11 - 2,3

Edom war, wie auch die nachher genannten Ammoniter und Moabiter, der Abstammung nach mit Israel verwandt. Bei Edom rügt Jehova nicht einzelne Frevel, sondern den unversöhnlichen, tödlichen Haß gegen das Brudervolk Israel, der sich bei jeder Gelegenheit in großer Grausamkeit Luft machte. Ein verzehrendes Strafgericht wird den Edomitern angekündigt. (Vgl. 4. Mos. 20,14-21; Jes. 34,5-15; 63,1-6; Jer. 49,7-22; Klagel. 4,21.22; Obadja 10-15.)

Die Bande der Verwandtschaft sind von Gott geknüpft und legen uns besondere Verpflichtungen der Liebe auf. Mangel an Liebe oder gar Haß und Unversöhnlichkeit zwischen Geschwistern oder sonstigen Verwandten gelten vor Gott als besondere Sünden und werden häufig schon auf Erden schwer heimgesucht an den Schuldigen! - Näher und höher allerdings als die leibliche ist für Gläubige die geistliche Verwandtschaft und Gemeinschaft in Christo. Aufrichtige Christen werden in ihrem ganzen Wandel und in ihrer Gesinnung Gott zu gefallen suchen und Seine Nachahmer sein wollen in Liebe und Heiligkeit, sowohl den Hausgenossen des Glaubens als ihren leiblichen Verwandten gegenüber. Dazu bedarf es vieler Gnade von oben!

Die Ammoniter und Moabiter (Nachkommen Lots, 1. Mos. 19,36-38) waren östliche Grenznachbarn Israels. Den Ammonitern sagt Gott für die an schwachen israelitischen Frauen begangenen Grausamkeiten Untergang ihrer Hauptstadt und völlige Erniedrigung an. König und Fürsten sollen in die Gefangenschaft ihrer Feinde geraten. (Gilead hieß das Ostjordanland, das von den Stämmen Ruben, Gad und Halb-Manasse bewohnt wurde.) Ähnliches wird den Moabitern angedroht. Nach dem Kriege, den Israel und Juda mit dem König von Edom gegen Moab geführt haben (2. Kön. 3), scheinen die Moabiter die Gebeine des gefallenen Edomiterkönigs ausgegraben und durch öffentliche Verbrennung geschändet zu haben. Die darin zum Ausdruck kommende unbezähmbare Rachsucht - vor allem aber wohl der immer erneut gegen Israel betätigte grenzenlose Hochmut und Haß Moabs wurden schließlich endgültig von Gott heimgesucht. (Jes. 16,6-14; Hes. 25.) - Sowohl die Ammoniter als die Moabiter wurden erst von den Assyrern, hernach von der babylonischen Weltmacht unterjocht. Später kamen sie unter die Oberhoheit der nabatäischen Araber, und schließlich erfüllten sich die göttlichen Strafandrohungen aufs völligste, als sie mit diesen im siebenten Jahrhundert n. Chr. von den Mohammedanern gänzlich vom Erdboden weggefegt wurden. Ihr einst so fruchtbares und schönes Land liegt heute wüste und in Trümmern und wird von den umwohnenden Arabern teilweise als Viehweide benutzt. - „Der Herr ... vergilt reichlich dem, der Hochmut übet!“ (Ps. 31,23.)

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