BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
Juni 1918

Sonnabend, den 29. Juni 1918


3. Mose 23,40-44 (VII. Das Laubhüttenfest)

Hier werden uns die Freuden des Laubhüttenfestes, wie sie sich für das Volk Israel im Lande der Verheißung gestalten sollten, erst recht beschrieben. Die Israeliten schnitten große Zweige von den Frucht- und Laubbäumen und bauten sich Lauben, in welchen sie fröhliche Mahlzeiten hielten im dankbaren Aufblick zu dem Gott, der ihnen wiederum eine so reiche Ernte ihres Landes gewährt und so viel Gutes geschenkt hatte. (Vgl. 5. Mose 16,13-15.) Zugleich sollte dieses Fest ihnen zum Gedächtnis daran dienen, wie Jehova sie schon während ihrer Wüstenreise in Laubhütten hatte wohnen lassen. Hier ist nicht etwa an die Stoffzelte gedacht, welche das Volk währen der ganzen Wüstenreise mit sich führte und bewohnte, sondern jedenfalls an besondere Erquickungsstationen, wie Gott sie ihnen in Elim mit seinen zwölf Quellen und siebzig Palmbäumen bereitete. Wenn das Volk während der Wüstenreise hie und da in einer solch lieblichen Oase rasten durfte, dann hatten sie sich auf Gottes Anordnung hin schon damals Laubhütten gebaut und sich durch Ruhe und Freude stärken dürfen auf die mühsame Weiterwanderung durch den Wüstensand! So war ihnen also in der Wüste schon immer wieder ein Vorgeschmack gewährt worden von den Wohltaten und Erquickungen, die sie im gelobten Lande dauernd und in viel höherem Maße finden und genießen sollten. Und als sie dann im Lande der Verheißung angelangt waren, da wurde ihnen dies Laubhüttenfest zur dankbaren Rückerinnerung daran, wie ihr Gott sie so wunderbar, barmherzig und freundlich erquickt, versorgt, getragen und hindurchgebracht hatte durch alle Gefahren und Widrigkeiten der langen Wüstenreise! – Ist es nicht auch heute so, daß der Herr uns auf dem Wege durch diese leidens- und versuchungsvolle Welt wunderbar trägt, versorgt, bewahrt, wenn wir uns im Glauben an Ihn halten, Ihm gehorchen und folgen? Schenkt Er nicht auch uns immer wieder inmitten aller Dunkelheiten, Leiden und Nöte köstliche Erquickungsstunden, da Sein Geist und Wort unsere Blicke hinlenkt auf die ewige Ruhe und Herrlichkeit, der wir als Erlöste entgegengehen? – Andererseits zeigt uns die Schrift, daß auch wir – wenn wir einmal im himmlischen Kanaan angelangt sein werden – ewiglich rühmend und dankend gedenken werden der Gnaden, Bewahrungen, Tröstungen und Segnungen, die unser treuer Gott uns in so überströmender Weise während unseres Pilgerlaufes zuteil werden ließ!

Wie wird uns sein, wenn endlich nach dem schweren,
Doch nach dem letzten ausgekämpften Streit
Wir aus der Fremde in die Heimat kehren
Und einziehn in das Tor der Ewigkeit!
Wenn wir den letzten Staub von unsern Füßen –
Den letzten Schweiß vom Angesicht gewischt,
Und in der Nähe sehen und begrüßen,
Was oft den Mut im Pilgerlauf erfrischt!

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